Meine Eindrücke vom Perry Rhodan Gut-Con 2019

Gut-Con 2019
Quelle: Infoflyer Gut-Con 2019

Der Terranische Club Eden (TCE) veranstaltete vom 28. bis 29. September 2019 den Gut-Con auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde.

Zur Feier von Perry Rhodan-Band 3000 hatte der TCE besonders Fans und Leser auf das Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg eingeladen.


Quelle: Thomas Röhrs/YouTube

Da ich nur am 28.09.19 am Con teilnehmen konnte, möchte ich hier von diesem abwechslungsreichen Samstag berichten.

Udo Mörsch und ich fuhren schon sehr frühzeitig los, so dass wir rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn auf dem Kulturgut Haus Nottbeck eintrafen.
Die Umgebung sieht sehr idyllisch aus.

Der Con wurde von Prof. Dr. Walter Gödden als Gastgeber sowie Kurt Kobler, Joe Kutzner und Moderator Norbert Mertens eröffnet.

Norbert Mertens eröffnete den Con
v.l. Prof. Dr. Walter Gödden als Gastgeber, Kurt Kobler und Joe Kutzner
Walter Gödden wurde anschließend ein T-Shirt überreicht mit den Worten: “Du bist jetzt einer von uns “.

Im ersten Programmpunkt erläuterte Prof. Dr. Michael Pfrommer, was wirklich bei Perry Rhodans Landung auf dem Mond geschah. Dabei stellte er Zusammenhänge zwischen den Bänden 1, 15 und 105 her.

Michael Pfrommer während seines Vortrags

Ich war von dem Vortrag so beeindruckt, dass ich Michael Pfrommer nach dem Con gebeten habe, seinen Vortrag für diesen Blogbeitrag noch einmal zusammenzufassen. Er verfasste nicht nur folgende Ausführungen, sondern stellte mir auch noch sämtliche Folien dazu zur Verfügung.

Quelle: Michael Pfrommer

Unternehmen Stardust
Was 1971 auf dem Mond wirklich geschah …

Von Michael Pfrommer.

Zusammenfassung eines Vortrags, gehalten auf dem Gut-Con 2019.

K.H. Scheers berühmter Perry-Rhodan-Erstling „Unternehmen Stardust“ (EA 1) ist sozusagen die Keimzelle des Perryversums. Wäre dieser Roman gefloppt, ich hätte diesen Text nie geschrieben und ihr würdet jetzt nichts dergleichen lesen. Also ist Kritik an diesem Roman eigentlich absurd, denn er war der Anfang von allem.
Dennoch enthält dieser Roman neben einigen absolut visionären Punkten einen seltsamen Aspekt. Ungewöhnlich ist zunächst, dass bei K.H. Scheer die Außerirdischen auf der Suche nach der Welt des ewigen Lebens zwar auf dem Mond stranden, die Arkoniden jedoch dann von den Menschen so entsetzt sind, dass sie mit uns Barbaren nicht einmal sprechen dürfen. Da klingt handfeste Zivilisationskritik auf. Als dann Perry Rhodan als erster Astronaut des Perryversums 1971 den Mond betritt, wird er zusammen mit Reginald Bull schließlich doch in den Arkonidenraumer gelassen. Dabei konfrontierte ihn Crest mit dem vernichtenden Vorwurf: „Ihr seid dabei, ein ungeheures Verbrechen gegen die Gesetze des Geistes zu begehen“ (Selbstausrottung durch Atomkrieg).
Für Crest sind die Menschen völlig zu Recht eine aggressive, durch Logik kaum eingehegte Spezies, die immer wieder hemmungslos übereinander herfällt. Aber dann geschieht das Wunder und Crest übergibt Perry Rhodan binnen weniger Wochen das gesamte Wissen seiner jahrtausendealten Rasse. Ohne jede Notwendigkeit.
Eigentlich absurd. Kein Entdecker der Erdgeschichte hat jemals so etwas auch nur in Erwägung gezogen. Aus gutem Grund. Für die Menschheit wäre der Kulturschock dramatisch gewesen, hätte sich die Erdbevölkerung doch damit abfinden müssen, dass sie aus der Sicht einer kosmischen Zivilisation absolut unbedeutend war. Dass unser Finanz- und Wirtschaftssystem durch die arkonidische Technik schlagartig zusammengebrochen wäre, kommt noch hinzu.
Aber Crest riskierte es dennoch, und zwar ohne mit irgendeinem irdischen Politiker zu verhandeln. Sozusagen ein privater Pakt zwischen dem alten Arkoniden und einem jungen Astronauten namens Perry Rhodan. Crest schleuderte damit die Terraner buchstäblich in ein neues Universum, als hätte die Menschheit nach Jahrtausenden ihrer Evolution eine Stunde Null erlebt.

Quelle: Michael Pfrommer
Quelle: Michael Pfrommer

Wieso das?
Und wieso strandeten die Arkoniden eigentlich auf dem Erdmond?
Diese Fragen liegen umso näher, wenn man den Roman als fiktive Weltgeschichte begreift, und dann einfach feststellt: Egal wie unlogisch, es ist passiert.

Doch so absurd sich Crests Entscheidung auch anhört, es ist die EA selbst, die uns zwei verblüffende Erklärungen für seine Entscheidung liefert.

Quelle: Michael Pfrommer

Zunächst schildert Clark Darlton in „Die Spur durch Zeit und Raum“ (PR 15), wie Perry Rhodan auf der Suche nach ES im Wegasystem in ein Zeitabenteuer gerät und so im Jahr 8010 v. Chr. der Expedition des Alt-Arkoniden Kerlon begegnet. Auch Kerlon war damals auf der Suche nach der Welt des ewigen Lebens. Ein silberglänzender Metallzylinder sollte ihm Informationen zum Verbleib der Superintelligenz liefern. Doch dann erschien auf Ferrol wie aus dem Nichts der alte Arkonide Crest und stahl ihm mithilfe des Teleporters Ras Tschubai den Metallzylinder, dessen Botschaft anschließend Perry Rhodan einen Schritt näher an ES heranbrachte.
Kerlon kehrte zwar nie nach Arkon zurück, doch schickte er einen Bericht, wie in EA 15 ausdrücklich festgestellt wird. Als Crest im Jahr 1971 irischer Zeitrechnung seine Forschungsreise in Richtung Erde plante, musste er in den Archiven von Arkon zwangsläufig auf diesen Bericht des Kerlon gestoßen sein. Mit einem Wort: Crest sah sich in diesen Bildaufzeichnungen selbst in Aktion, im Wegasystem, vor beinahe 10.000 Jahren. Wahrscheinlich war er wie vom Donner gerührt.
Keine Frage, dass er aufgrund dieser Informationen auf der Suche nach der Welt des ewigen Lebens den Raumsektor der Erde anflog. Mehr noch. Im Zuge der Gründung der Dritten Macht begegnete Crest wenig später auch noch ausgerechnet jenem dunkelhäutigen Teleporter Ras Tschubai, den er bereits in den Aufzeichnungen des Kerlon bestaunen konnte. Eine Zeitschleife allererster Güte.

Quelle: Michael Pfrommer

Doch damit nicht genug. Denn bei seiner unvermeidlichen Recherche muss Crest zwangsläufig auch auf die Aufzeichnungen einer altarkonidischen Flotte aus den Tagen des Imperators Metzats III. gestoßen sein, die im Jahr 12.889 v. Chr. in ein akonisches Zeitexperiment geriet, und damit kurzzeitig in das Solsystem des Jahres 2102 n. Chr. versetzt wurde (Clark Darlton „Die Geisterflotte“, EA 105). Der Zeitgenerator der Akonen wurde nach kurzer Zeit vernichtet und die Flotte kehrte wohlbehalten nach Arkon III zurück, doch muss sie dabei natürlich zwangsläufig Bildaufzeichnungen von der Erde mitgebracht haben. Und jeder Besucher, der sich im Jahre 2102 n. Chr. in die Datennetze der Erde und in die terranischen Nachrichten einklinkte, musste zwangsläufig auf Bilder von Perry Rhodan und Reginald Bull gestoßen sein.
Konsequenterweise muss Crest bereits im Jahr 1971 klar gewesen sein, dass die Menschheit vor einem gigantischen Zivilisationssprung stand, und bereits 131 Jahre später rein technisch den neuesten arkonidischen Standard erreichte.
Es bedarf keiner großen Fantasie, sich sowohl die Faszination, wie auch den Schock des alten Arkoniden auszumalen, als er dann nach der Notlandung seines Forschungsschiffes auf dem Erdmond urplötzlich zwei Astronauten begegnete, in denen er zwangsläufig Perry Rhodan und Reginald Bull erkennen musste (falls er dies nicht schon aufgrund der Aufzeichnungen der Flotte Metzats III. vorhergesehen hatte).
Keine Frage, er stand jetzt vor einer dramatischen Zäsur und einer nicht minder epochalen Entscheidung. Aus den Aufzeichnungen der Flotte Metzats III. ging unzweideutig hervor, dass dieser Perry Rhodan im Jahr 2102 n. Chr. immer noch genauso aussehen würde wie im Jahr 1971. Dieser Terraner hatte also definitiv die Welt des ewigen Lebens entdeckt, oder würde sie entdecken.

Quelle: Michael Pfrommer

Mehr noch! Crest wusste aufgrund der Aufzeichnungen natürlich auch, dass er selbst es gewesen war, bzw. sein würde, der diesen märchenhaften Aufstieg der Terraner durch seinen ungewöhnlichen Technologietransfer ermöglichen würde.
Und so erfuhr er natürlich auch bereits 1971 auf Arkon von Rhodans erfolgreicher Jagd nach der Welt des ewigen Lebens.

Quelle: Michael Pfrommer

Einzelheiten dieser kosmischen Schnitzeljagd durch Raum und Zeit kannte er allerdings nur wenige, das zeigen Episoden aus dem Roman von Kurt Mahr „Planet der sterbenden Sonne“ (EA 17). Nicht weiter erstaunlich, denn die Details der Suche nach Wanderer waren mit Sicherheit auf der Erde des Jahres 2102 n. Chr. topsecret.

Quelle: Michael Pfrommer

Als Crest nun Perry Rhodan im Jahr 1971 leibhaftig begegnete, blieben ihm nur zwei Alternativen: Er konnte sich dem Schicksal verweigern und damit die gesamte Zeitlinie seiner Epoche zum Zusammenbruch bringen, oder er konnte tun, was die Zukunft von ihm forderte, und Perry Rhodan bzw. den Terranern die arkonidische Technologie übergeben.
Dazu musste er nicht verhandeln, schon gar nicht mit irgendeinem irdischen Politiker. Es genügte vollauf, Perry Rhodan persönlich zu begegnen. Und deshalb bieten die beiden Romane EA 15 und EA 105 zusammen mit EA 1 eine wahrhaft spektakuläre Erklärung für Crests so ungewöhnlichen Entschluss.
Im Perryversum entschied er sich für die Menschheit und schenkte den Terranern buchstäblich die Zukunft.
Text: Michael Pfrommer

Nach diesen genialen Ausführungen referierte Michael Pfrommer in der Bibliothek über “Die frühen Jahre der Serie: die Zyklen “Die Meister der Insel” (Bd. 200-299) und “M 87” (Bd. 300-399). Michael schilderte hier seine Sicht der Dinge auf die “klassische Serie”.
Michael Pfrommer und Kurt Kobler haben mit ihrer Reihe „Meister der Insel – Extended“ eine ganze Serie von Fanromanen verfasst haben, die zur Zeit der Meister der Insel und damit in der klassischen Serien-Vergangenheit spielen. Ich lese momentan den Auftaktroman “Andromeda-Backup” und bin hellauf begeistert. Wer die weiteren Bücher der Reihe beziehen möchte, kann auf der Seite des Terranischen Clubs EdeN fündig werden.


Quelle: MrRelbok/YouTube

Auch für die folgenden Bilder stellt mir Michael Pfrommer seine Folien zur Verfügung.

siehe auch: Das Andromeda-Backup – Ein Gespräch mit Michael Pfrommer

In einem weiteren Programmpunkt hielt Robert Corvus eine Lesung aus seinem Buch “Berg der Macht”, dem ersten Teil der Trilogie “Gezeiten der Macht”.
Wie immer startet das Video aus Datenschutz-Gründen erst nach einem Klick auf den Play-Knopf (siehe Hinweis unter dem Video).

Nach so vielen Eindrücken besuchte ich noch die Programmpunkte “So einer wie Rainer Castor”, “Die Perry Rhodan-Dunkelwelt-Trilogie” und “Die Perry Rhodan-Miniserien”.

Aus diesen Panels weitere Eindrücke, u.a. auch mit Robert Corvus und seinem Stand im idyllischen Gartenhäuschen…

Robert Corvus an seinem Verkaufsstand

Dennis Matthiak und Uwe Anton

Nobert Mertens und Robert Corvus während der Präsentation der Dunkelwelten-Trilogie
Norbert Mertens beim Panel: “So einer wie Rainer Castor”. Links: Michelle Stern.
Panel: So einer wie Rainer Castor, u.a. mit Matthias Thiesen (2. v.l.) und Volker Castor (Mitte)

Mein Fazit:

Obwohl ich diesmal nur am Samstag dabei sein konnte, war es ein gelungener Tag mit vielen Eindrücken und intensiven Gesprächen.
Über eine weitere Ausgabe des Gut-Cons würde ich mich sehr freuen!

Hier das neue, faszinierende Video von Thomas Röhrs “Perry Rhodan, der erste Mensch auf dem Mond”


Quelle: Thomas Röhrs/YouTube