Nach einer Pause von 4 Jahren habe ich endlich mal wieder die wunderschöne Insel Mallorca besucht. Am Tag nach meiner Ankunft mietete ich mir für 8 Tage in Paguera bei Autos Pepe (immer zu empfehlen!!) einen kleinen PKW und schaute mir nochmals ausführlich viele schöne Orte auf der Insel an. Endlich besuchte ich auch wieder die wunderschöne Kathedrale La Seu in Palma. Und in dem malerischen kleinen Örtchen Sant Elm war ich sogar zweimal. Bei meinem zweiten Besuch fuhr ich erstmalig rüber auf die vorgelagerte Insel Sa Dragonera. Ein spannender Ausflug!
Hier nur einige meiner Fotos und 2 Videos, die ich während meiner Touren aufgenommen habe.
Die Kathedrale La Seu
Das Hauptschiff, das breiteste aller gotischen Kathedralen in Europa (19,40 m)
“Das Auge der Gotik”, die größte Glasrosette. Einbau bereits 1370
Alcudia
Valldemossa
Sa DragoneraBlick von Sa Dragonera nach Sant ElmSant ElmDer Strand von Sant Elm
Wer mehr Fotos sehen möchte, der besucht einfach meine Website. Hier habe ich in einzelnen Fotostrecken meine Erlebnisse mit kurzen Erläuterungen festgehalten.
Heute möchte ich die Leser und Leserinnen auf eine kurze Reise mitnehmen. Aber Vorsicht, bevor ich alle enttäusche, es geht nicht in sonnige Gefilde. Wer Sonne und Strand erwartet, dem empfehle ich an dieser Stelle nicht weiter zu lesen. Es geht in nördliche Gefilden, nämlich nach Schottland – genauer in die Hauptstadt Edinburgh, die für ihre tolerante Weltoffenheit und vor allem den zahlreichen Literatur- und Musikfestivals bekannt ist und dafür geliebt wird. Gefühlt finden praktisch täglich irgendwelche Festivals statt.
Foto: Udo Mörsch — finstere Straße in der Nacht
Dabei verlassen wir die üblichen Pfade und wenden uns der finsteren Seite von Edinburgh zu, durchstreifen in der Dunkelheit die engen Gassen der Altstadt, und halten Ausschau nach dem sprichwörtlichen Nervenkitzel. Da gibt es Einiges zu entdecken. Also folgt mir, um die dunkle Seite von Edinburgh zu erkunden…
Ghost-Bus-Tour
Es gibt viele dunkle Erzählungen aus der Unterwelt in Edinburgh, zahlreiche Sagen und Legenden, aber einige basieren auf wahre Begebenheiten. Um diese zu erkunden, kann man sich ein Ticket für die „Ghost-Bus-Tour“ buchen, so kommt man bequem und unterhaltsam an eine erste Auswahl an dunkle Orte. Man sollte dabei nur einigen finsteren Gestalten möglichst aus dem Weg gehen.
Foto: Udo Mörsch — Die Fahrt im Geisterbus durch Edinburgh
Während der Tour besuchen wir einen der ältesten Friedhöfe in Edinburgh. Eine geisterha
Foto: Udo Mörsch — Gruseliger Genosse als Reiseführer
fte Atmosphäre mit Gänsehaut-Effekt begleitet die Teilnehmer, die
von einem angsteinflößenden Touristenführer über den Ort des To
des geführt werden. Dabei erzählt er dunkle Geschichten aus dem Reich der Toten. Gruselfaktor ist dabei garantiert. Die Geschichten werden allerdings mit künstlerischer Freiheit erzählt. Aber es geht ja auch um Spaß an der Sache.
Foto: Udo Mörsch — Gruseliger alter Friedhof
The Real Mary King‘s Close
Die nächste Station ist „The Real Mary King‘s Close“. Ein fesselnder, unterirdischer Ort, der von Mythen und früheren Opfern des “Schwarzen Todes” umgeben ist. Es ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Stellen Sie sich ein Labyrinth von Straßen und Häusern vor, in dem die Zeit still zu stehen scheint, und dessen jahrhundertealte Geschichten nur darauf warten, erzählt zu werden. The Real Mary King’s Close liegt versteckt unterhalb der bekanntesten Straße Edinburghs, der traditionsreichen und viel besuchten Royal Mile. Mary King war eine wohlhabende Kaufmannsfrau, die 1635 in den Gebäuden wohnte. Den Ort muss man sich wie eine unterirdische Stadt vorstellen, mit Häusern und Gassen, die einmal bewohnt waren. Über diese alte „Stadt“ wurden viele Jahre später neue Häuser und Straßen gebaut.
Foto: Udo Mörsch — Plakat am Eingang
Heute ist das „Close“ für Besucher geöffnet, die auf den Spuren der Vergangenheit, den Geheimnissen, Geschichten und Spekulationen um dieses beliebte historische Wahrzeichen wandeln können. Als eine der schillerndsten Besucherattraktion Schottlands nutzt The Real Mary King’s Close erfahrene Schauspieler und geführte Touren, um die wahren Geschichten von echten Menschen aus einer vergangenen Zeitepoche neu zu beleben.
Leider ist fotografieren nicht erlaubt, weshalb ich keine Bilder von dem Ort zeigen kann!
Jekyll & Hyde
Als besuchen wir einen mysteriösen Pup namens „Jekyll & Hyde“. Bei diesem Namen klingeln bei einigen Leserinnen und Leser natürlich die „Ohren“. Da war doch was? Ach ja, Stichwort Klassiker!
Wer kennt sie nicht, die schaurige Novelle von Robert Louis Stevenson, in der es um eine Persönlichkeitsstörung geht. Der hochangesehen Londoner Arzt Dr. Jekyll hat eine Möglichkeit entwickelt, sich mit Hilfe einer selbstgemischten Droge in eine andere Person zu verwandeln, die seine dunkle Seite zeigt. Es beginnt ein Strudel des Bösen, da Mr. Hyde sich zu einem skrupellosen Mörder entwickelt.
Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde(Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde) ist eine Novelle des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson (1850–1894) aus dem Jahr 1886.
Cover einer älteren Buchausgabe
Im Jekyll & Hyde Pup herrscht eine morbide, mystische Atmosphäre, die dem Roman oder auch den diversen Verfilmungen gerecht wird. Liebevoll wurden zahlreiche Details als Dekoelemente in die Innenausstattung integriert. Seien es die verstaubten Kronleuchter, alte Bücher und Schreibmaschinen, Totenköpfe usw.
Foto: Udo Mörsch — Eingang zum Jekyll & Hyde
Ganz besonders beeindruckt hat mich die „Bibliothek“. Eine Bücherwand mit Geheimtür, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Manchmal aber öffnet sich die Büchertür und eine Person tritt daraus hervor. Irgendwann dämmerte es mir, dass sich hinter dieser geheimnisvollen Bücherwand die Gästetoilette befand. Tolle Idee von den Machern des Pups.
Foto: Udo Mörsch — An der Theke ist der schönste Platz!Foto: Udo Mörsch — Morbide, dunkel und schaurig schön!
Die Gäste im “Jekyll & Hyde sind ein gespenstisches Publikum.
Foto: Jekyll & Hyde Pup
Im Jekyll & Hyde Pup endet unser kleiner Streifzug durch die dunklen Gassen von Edinburgh, obwohl wir nicht alle dunklen Ecken der Stadt an dieser Stelle vorstellen konnten, da dies der Rahmen dieses Artikels sprengen würde. An morbiden, finsteren und gruseligen Orten mangelt es der alten Stadt in Schottland keineswegs.
Foto: Udo Mörsch – In der schaurigen Bibliothek
Nachtrag: Nach aktuellen Recherchen scheint der Jekyll & Hyde Pup seine Pforten für immer geschlossen zu haben. Was ich sehr bedaure. Es ist zwar kein Verlust für Edinburgh, in Anbetracht der zahlreichen “gruseligen” Location, aber doch sehr schade.
Die Fundación César Manrique (Stiftung César Manrique) befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers in Tahiche. César Manrique (1919-1992) war ein spanischer Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer auf der Kanareninsel Lanzarote, der das Bild der Vulkaninsel entscheidend geprägt hat.
Die Stiftung wurde von César Manrique und einer Gruppe von Freunden 1982 gegründet und im März 1992 offiziell eingeweiht. Es handelt sich hierbei um eine private kulturelle Stiftung, die sich finanziell selbst trägt und keinen Erwerbszweck verfolgt. Die Stiftung ist in einem beeindruckenden Haus des Künstlers und den dazugehörenden Wirtschaftsgebäuden und Garagen untergebracht. Das Haus steht auf einem Grundstück, das bei den Vulkanausbrüchen von 1730 von Lavaströmen bedeckt wurde. Nach seiner Rückkehr aus New York im Jahr 1966 entschloss sich César Manrique, sich endgültig auf Lanzarote niederzulassen und errichtete daraufhin dieses Wohnhaus. Im Jahr 1988 zog Manrique in ein von ihm wiederaufgebautes Bauernhaus in Haría, das seit 2013 ein Museum ist. Am 25. September 1992 kam Manrique etwa 45 Meter vor seiner Stiftung in Tahíche durch einen selbst verschuldeten Verkehrsunfall ums Leben.
Hier einige Eindrücke während meines Besuchs.
Das Haus steht mitten in einer Vulkanlandschaft
Vor dem Eingang kann der Besucher mehrere Windspiele von César Manrique bewundern.
Die Konjunktion der Planeten Jupiter und Venus ist momentan sehr schön zu beobachten. Langsam “überholt” unser Nachbarplanet Venus (unten) den größten Planeten unseres Sonnensystems, den Jupiter (oben). Die Venus ist momentan ca. 200 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, Jupiter ist ca. 860 Millionen Kilometer von uns entfernt. Da Venus somit auf einer näheren Umlaufbahn die Sonne umkreist, zieht sie nach und nach optisch am Jupiter vorbei. Gestern Abend habe ich auch einige Aufnahmen gemacht, das Schloss Augustusburg bietet dafür immer eine sehr schöne Kulisse. Mit einem Klick auf das Foto kann es anschließend nochmal vergrößert werden.
Jupiter (oben) und Venus (unten)Abenddämmerung: nur bei Vergrößerung sind beide Planeten so eben zu erkennen
Zwei Gänse fliegen am Schloss vorbei
Leider etwas unterbelichtet … aber die Planeten sind gut zu erkennen
Der Abstand zwischen beiden Planeten wird sich jetzt wieder vergrößern. Am 23. März wird die Sichel des zunehmenden Mondes zwischen beiden Planeten am Himmel stehen.
Zum Schluss noch eine schöne Aufnahme vom Schloss, diesmal ohne Jupiter und Venus :-)
Originaltitel: A Song For The Dark Times Buch-Rezension von Gastautor Udo Mörsch
Edinburgh Castle / Foto: Udo Mörsch
Diese Buchrezension ist keine Werbung, sondern spiegelt nur meine eigene Meinung zu dem Buch wieder. Ich habe das Buch käuflich in einer Buchhandlung erworben, ohne Absicht eine Buchvorstellung zu schreiben. Ich wurde weder vom Verlag, vom Autor oder jemand anderem dafür bezahlt, dieses Buch vorzustellen. Somit sollte dies geklärt sein.
Foto: Udo Mörsch
Die tristen, grauen und kalten Tage des Winters eignen sich gut für einen düsteren Krimi. Also, ab auf das Sofa kuscheln, einen erfrischenden „Highland Blend Tea“ aufbrühen, und sich in einen düsteren Kriminalroman vertiefen. Dabei zum Zuge kommt einer meiner Lieblingsautoren im Krimi-Genre: Ian Rankin. Er ist aktuell der populärste schottische Krimiautor, der mit seiner Serie um John Rebus, einem eigenwilligen Ermittler aus Edinburgh, internationale Erfolge feiert. Normalerweise gebe ich nicht viel auf „Bestseller“, aber Ian Rankin ist eine Ausnahme, schon alleine aus meinem innigen Interesse an Schottland und der historischen Geschichte des Landes.
Zahlreiche John-Rebus Romane habe ich bereits gelesen, aber längst nicht alle. Aktuell umfasst die Reihe um John Rebus 23 Fälle, der 24. Band ist bereits als deutsche Übersetzung angekündigt. Der Autor zeichnet in seinen Romanen ein düsteres und authentisches Bild von Schottland bzw. Edinburgh – jenseits aller Touristenpfade. Neben einigen anderen Romanen schreibt Rankin in erster Linie seine John-Rebus-Reihe und die Malcolm-Fox-Serie, wobei die Unterschiede zwischen den beiden Romanreihen marginal sind, da beide in Schottland spielen – hauptsächlich in den dunklen Gassen von Edinburgh, Glasgow und natürlich in den Highlands. John Rebus und Malcom Fox ermitteln auch schon mal gemeinsam.
Schottland besuchte ich bereits mehrmals, deshalb glaube ich, dass ich mich ganz gut in Edinburgh und die landschaftlich imposanten Highlands auskenne. Aus diesem Grund entstehen während des Lesens eindrucksvolle Bilder von den beschriebenen Orten vor meinem geistigen „Auge“, die John Rebus auf dem Weg seiner Ermittlungen besucht, z. B. die Oxford Bar. Nicht selten durchstreift Rebus in der Nacht Edinburgh, und pflegt dabei gewisse persönliche Kontakte zur Unterwelt, die ihm oft bei kniffeligen Mordfällen behilflich sein können.
Edinburgh – Dunkle Gasse am Grassmarket / Foto: Udo Mörsch
In den bisher 23 veröffentlichen Krimis entwickelt John Rebus seine leicht gespaltene Persönlichkeit, die dieser Figur eine starke Tiefe verleiht und zu einem glaubhaften Charakter macht. Rankin erzählt die Geschichte um John Rebus vom ersten Band bis zum aktuellen Roman kontinuierlich mit einem roten Faden durch. Dabei wirkt nichts konstruiert. Im Laufe der Romane wird der Ermittler älter und reifer. Der Werdegang vom Detektive Sergeant im Dienst bis zur zwangsläufigen Pensionierung und der Wechsel zum Privatermittler wird geradlinig und spannend erzählt. Die Romane lassen sich dennoch alle unabhängig voneinander lesen, ohne das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben.
Quelle: Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition
In „Ein Versprechen aus dunkler Zeit“, zurzeit der aktuelle Band 23, ist Rebus Pensionär und gesundheitlich nicht in bester Verfassung, was seinem Ehrgeiz, alte unerledigte Mordfälle aufzuklären, allerdings keinen Abbruch tut. Während eines Umzugs aus gesundheitlichen Gründen in eine neue Wohnung, erhält er mitten in der Nacht einen Anruf seiner Tochter Samantha. Aufgeregt teilt sie ihm mit, dass ihr Ehemann Keith spurlos verschwunden ist, und bittet ihren Vater um Hilfe, obwohl das Vater-Tochter Verhältnis im Augenblick etwas zerrüttet ist.
Doch Rebus zögert nicht, macht sich Sorgen, und letztendlich vermutet er das Schlimmste, denn aus langjähriger Polizeiarbeit weiß er: Falls Keith etwas zugestoßen sein sollte, wird der erste Verdacht auf Samantha fallen. Mit seinem altersschwachen Wagen macht sich Rebus auf in die kleine schottische Küstenstadt Naver, die weit im Norden der Highlands liegt, fernab von schottischen Großstädten. Nach einer endlos erscheinenden Fahrt bei kalt-nassem Wetter durch die Highlands, erreicht er den abgelegenen Ort an der schroffen Küste. Sein altersschwacher Wagen hat die lange Strecke ohne Murren überstanden.
In Naver angekommen, wird er aber nicht gerade freundlich empfangen. Das gestörte Verhältnis zu seiner Tochter ist auch nicht gerade hilfreich, so gestaltet sich der Fall schwieriger als erwartet. Aber als Vater fühlt er sich verpflichtet, seiner Tochter Samantha beizustehen. Bald packt ihn der polizeiliche Ehrgeiz, und er taucht während seinen Ermittlungen in eine düstere Welt ein, wo sich scheinbar jeder seine eigene Wahrheit zurechtbiegt oder einfach schweigt, als würden die Leute etwas verbergen. John kennt Samanthas Ehemann Keith nicht sehr gut und hatte ihm gegenüber auch Vorurteile. Er versucht sich ein Bild von Keith zu machen. Dabei stößt er auf ein Rätsel, das tief im Inneren eines stillgelegten Camps, eine Art Internierungslager aus dem zweiten Weltkrieg, seinen Ursprung zu haben scheint.
Bei einem Besuch des verlassenen Camps stößt Rebus auf eine Leiche, versteckt im Camp. Die Person wurde mit einem Gegenstand erschlagen. Anscheinend wurden wichtige Unterlagen und ein Laptop gestohlen. Handelt es sich bei dem Toten um den vermissten Keith? Rebus stellt sich die Frage: Könnte das der erste Fall seiner Karriere sein, bei dem die Wahrheit besser nicht ans Licht käme? Während seinen Ermittlungen in Naver wird in Edinburgh einer der jungen Reichen tot aufgefunden, wobei sich die Ermittlungen in diesem Mord als brisant erweisen, wegen den Verbindungen des Verstorbenen. Rebus ehemalige Assistentin Sioban Clarke und ihr Partnerermittler Malcolm Fox stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Dieser Fall reicht weiter, als sie anfangs vermuten.
Clarke steht mit Rebus per Mobiltelefon in Verbindung, weil sie sich während seiner Abwesenheit um seinen Hund Brillo kümmert. Es dauert auch nicht lange, bis die beiden eine Verbindung zwischen den Mordfällen finden. Zwei Morde in zwei weit auseinander liegenden Ortschaften, die zuerst scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch Rebus stößt in Naver auf eine Verbindung zwischen den beiden Toten, die nicht gegensätzlicher sein könnte. Aber was haben die beiden Mordfälle miteinander zu tun?
Edinburgh – Calton Hill / Foto: Udo Mörsch
„Ein Versprechen aus dunkler Zeit“ kommt ohne viel Tamtam daher, was diese Geschichte auch nicht nötig hat. Der Roman packt einen ab der ersten Seite und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Im Gegensatz zu früheren Rebus-Romanen, ich erinnere hier an den Rebus-Roman „Mädchengrab“, kommt die Geschichte ohne blutige Szenen und brutale Action aus. Die kaum auszuhaltende Spannung wird von den eingängigen Charakteren, den Ermittlungen von John Rebus und den rätselhaften Geschehnissen getragen. Geschickt auch, wie der Autor die beiden Mordfälle miteinander verknüpft. Der typische Ian Rankin Schreibstil ist sehr flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Man fiebert mit, Kapitel für Kapitel.
Deutsch: Das Erbe der Toten, Quelle: Orion
Aktuell ist „Ein Versprechen aus dunkler Zeit“ als Taschenbuch und E-Book im Buchhandel erhältlich. Der 24. John-Rebus-Roman„Das Erbe der Toten“ liegt in englischer Sprache bereits vor. Die deutsche Ausgabe erscheint laut Verlagsangaben demnächst.
Das Erbe der Toten: John Rebus ist angeklagt – für ein Verbrechen, das ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen könnte. Es ist nicht das erste Mal, dass der legendäre Ermittler das Gesetz in die eigene Hand nimmt, aber es könnte das letzte Mal gewesen sein.
Die Oxford-Bar – Ein Besuch in John Rebus‘ Pub
Oxford Bar / Foto: Udo Mörsch
Auf einer meiner Schottlandreisen, die mich immer nach Clen Coe oder Edinburgh führen, da mich diese beiden Orte scheinbar magisch anziehen, hatte ich auch die Gelegenheit die Oxford Bar zu besuchen. Als bekennender John-Rebus-Fan, gehört ein Besuch in der Oxford Bar einfach zum Pflichtprogramm.
Der Pub jenseits aller touristischen Routen liegt in Edinburghs New-Town in der Young Street, etwas abseits von dem touristischen Trubel und den Dudelsackklängen in der Altstadt. Die Bar befindet sich in einer kleinen Seitenstraße, die einen unwiderstehlichen Charme aus längst vergangenen Zeiten aufbieten kann.
Edinburgh – Oxford Bar / Foto: Udo Mörsch
Die Oxford Bar ist ein Pub im alten Stil, der seit dem späten 19. Jahrhundert bereits als Pub in Edinburgh betrieben wird. Die Gaststätte präsentiert sich eher bescheiden und zurückhaltend, ohne das Laute Getöse in den Pubs der Altstadt, die auch etwas Show für die Touristen aufbieten. Im Gegensatz dazu trifft man in Ian Rankins zweitem Wohnzimmer nur alteingesessene Schotten, die einen aber Herzlich Willkommen heißen.
Am späten Nachmittag war kaum die Tür zu öffnen, weil zahlreiche Gäste an der Theke standen. Hier verkehren hauptsächlich Einheimische und Ian Rankin Fans. Der Pub ist keine Schönheit, aber authentisch und echt. In den Regalen über der Theke an der Wand finden sich einige Ian-Rankin-Bücher. Darüber hängen gerahmte Fotos vom Autor in unterschiedlichen Portrait-Posen, wobei besonders die schwarz-weiß Aufnahmen herausstechen, und sich gut in die Ambiente des Establishment einfügen.
Edinburgh – Oxford Bar / Foto: Udo Mörsch
Die Wirtin drückte uns gleich Original-Autogrammkarten in die Hand und bemerkte, dass Ian zwar heute in der Oxford-Bar war, aber leider vor einer Stunde gegangen ist. Das war knapp daneben, schade. Ich hätte den Rebus-Autor doch gerne einmal persönlich kennen gelernt. Die Oxford Bar spielt in zahlreichen Rebus-Romanen eine Rolle. Ian Rankin selber ist oft zu Besuch und genehmigt sich hier einen Drink.
Somit möchte ich mit dieser längeren Buch-Rezension an dieser Stelle abschließen. Ich würde mich freuen, wenn ich die Leserinnen und Leser neugierig auf „John Rebus“ gemacht habe.
Quelle: Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition
Für Science-Fiction-Fans vielleicht noch der Hinweis interessant: Ian Rankin schreibt auch SF-Thriller. Im Buchhandel erhältlich ist „Der Hinterhalt“ als Taschenbuch:
Der Hinterhalt Verlagstext: Als die Kameras des Londoner Satellitenkontrollzentrums mehrere Minuten ausfallen, vermuten nur Martin und sein Kollege Paul einen Angriff auf das Sicherheitssystem. Am nächsten Tag kommt Paul nicht zur Arbeit, seine Festplatte ist verschwunden, sein Schreibtisch geräumt. Kurz darauf stürzt in den USA eine Raumfähre bei der Landung ab, und Martin beschleicht ein furchtbarer Verdacht.
Wer sich etwas ausführlicher mit Ian Rankin und seinen Büchern beschäftigen möchte, dem kann ich die deutsche Webseite des Autors empfehlen: https://www.ian-rankin.de/
Das Forschungszentrum in Köln ist das fortgeschrittenste seiner Art und das Vorzeigeprojekt der deutschen Regierung. Hier wird an Nanotechnologie experimentiert, um winzige Maschinen zu schaffen, die unser Leben von Grund auf verändern können. Das Versprechen ist groß, das Restrisiko vernachlässigbar. Heißt es. Doch gerade als der Bundeskanzler zu Besuch kommt, gelingt es Terroristen, die Anlage mit einer explosiven Drohne zu beschädigen. Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen versagen, und Nanomaschinen gelangen in die Umwelt. Als sie anfangen, sich unkontrolliert zu vermehren, ahnen nur wenige, welch ungeheure Katastrophe sich anbahnt.
Der neue Katastrophen-Thriller mit Science Fiction-Elementen von Bestseller-Autor Phillip P. Peterson hat mich wieder sehr in seinen Bann gezogen. In diesem 700 Seiten umfassenden Roman geht es um sich selbst replizierende Nanomaschinen, die in einem Reaktor in Köln hergestellt werden. Durch einen Terrorangriff werden diese Nanomaschinen trotz aller Sicherheitsmaßnahmen freigesetzt, vermehren sich danach außerhalb des Reaktors und beginnen, Menschen und Umwelt zu vernichten bzw. aufzulösen. Erst durch eine Entdeckung, die zwar schon am Anfang des Romans angedeutet, aber nicht weiter verfolgt wird, kann ein schon sicher geglaubtes Ende der Menschheit doch noch abgewendet werden.
Der Autor konnte für mich auch über 700 Seiten die Spannung der Handlung von Beginn an halten, von Kapitel zu Kapitel fiebert man mit und das katastrophale Ende ist doch abzusehen und (fast) unabwendbar. Einzelne Kapitel des Romans sind schon ziemlich heftig und ich musste immer wieder mal eine kurze Pause einlegen, um den Inhalt zu verarbeiten. Auch die politischen Passagen des Romans sind für mich leider absolut realistisch. Besonders interessant war für mich natürlich auch, dass die Handlung im Großraum Köln-Bonn spielt und auch mein Wohnort im Roman mehrfach erwähnt wird :-)
Kritik: das Ende der Romanhandlung kam für mich etwas zu schnell und die Art und Weise, wie das große Unheil doch noch abgewendet werden kann, war für mich nicht ganz befriedigend (aber wohl nicht anders machbar).
Im wahren Leben steht die Nanotechnologie aktuell noch ganz am Anfang, obwohl bereits mehrere Länder auf diesem Forschungsgebiet tätig sind. Der Autor zeigt dem Leser mit seinem Roman die Gefahren auf, die mit dieser Technologie entstehen könnten. Wie er am Ende des Romans zurecht schreibt, kann man nur hoffen, dass selbst replizierende Nanomaschinen niemals Wirklichkeit werden.
Fazit: auch das neueste Werk von Phillip P. Peterson hat mich wieder sehr gut unterhalten, wie immer bin ich schon jetzt auf seinen nächsten Roman gespannt. Ein gelungener Katastrophen- und Wissenschaftsthriller!
Wer Phillip P. Peterson einmal persönlich treffen möchte, hat u.a. auf dem nächsten Perry Rhodan-BrühlCon am 13.05.2023 dazu Gelegenheit. Ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen!
Philipp P. Peterson
Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. “Transport” war sein erster Roman, der Platz 1 der Science-Fiction-Romane bei Amazon und als Hörbuch bei Audible erreichte. Es folgten die Romane „Transport 2-7“. Mit „Paradox“ gelang ihm schließlich ein Astronautenthriller, der 2015 den Kindle Storyteller-Award gewann und 2016 den 3. Platz des deutschen Science-Fiction-Preises erlangte. Es folgten die Romane „Paradox 2 und 3“, womit die „Paradox“-Reihe abgeschlossen wurde. Sein Roman “Vakuum” wurde für den Deutschen Science-Fiction Preis (DSFP) in der Kategorie “Bester Roman” nominiert und erreichte den 3. Platz. Sein letzter im FISCHER Tor-Verlag erschienener Roman war “Universum”.
Hinweis: ich habe ein kostenloses Rezensionsexemplar vom Autor als Taschenbuch ohne jegliche inhaltliche Vorgabe erhalten.
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