Das Astronomiemagazin STERNSTUNDE hat seine Ausgabe Juli 2015 veröffentlicht.
In dieser Ausgabe sehen Sie:
0:29 Raumsonde Philae hat sich zurückgemeldet – Was passiert jetzt? 5:13 Sterne gucken im Urlaub – Wo geht das am besten? 8:25 Sternstunde-Ticker – Neues aus Astronomie und Forschung 13:49 Das perfekte Mondfoto – Ein Profi erklärt wie es geht 19:16 Der LHC in Cern wird wieder Hochgefahren – Was wird dort erforscht nachdem das Higgs-Teilchen entdeckt wurde? 25:42 Astrovorschau – Alle Himmelsereignisse des Monats Juli 29:31 Zuschauerbilder und -videos
Die STERNSTUNDE ist ein kostenloses Angebot für Sternfreunde. Damit dies auch so bleibt, sucht die STERNSTUNDE nach Sponsoren, um dieses tolle Astronomiemagazin auch nach 2015 weiter produzieren zu können. Jeder neue Fan auf Facebook und jeder neue Abonnent auf YouTube ist daher sehr willkommen!
Zur Jupiter-Venus-Konjunktion gestern Abend (30.06.) habe ich heute dieses wunderschöne Video entdeckt, auch die Musik ist ein Genuss:
Im vorletzten Blogbeitrag haben wir eine Zeitreise in das Jahr 2400 gemacht. Im letzten und auch in diesem Blogbeitrag geht es in gewisser Form auch um Zeitreisen, nämlich um Reisen zu entfernten Sternen und Galaxien. Immer wenn wir abends in den Sternenhimmel schauen, machen wir eine Zeitreise. Denn das Licht der Sterne und Galaxien, das wir abends sehen, wurde vor vielen Jahren abgeschickt. Unsere Sonne sehen wir so, wie sie vor ca. 8 Minuten aussah. Den Stern Sirius sehen wir so, wie er vor 8,6 Jahren aussah und die Andromeda-Galaxie, die man noch gerade mit dem bloßen Auge wahrnehmen kann, sehen wir so, wie sie vor ca. 2,5 Millionen Jahren aussah. So lange braucht das Licht selbst mit Lichtgeschwindigkeit, bis es auf der Erde ankommt.
Nachdem in den AstroViews im ersten Teil der Doppel-Folge das Thema Entfernungsbestimmungen im All (mit den Möglichkeiten der Entfernungsbestimmungen zum Mond, zu den Sternen und zu den nächsten Galaxien) erläutert wurde, befasst sich die zweite Folge mit den Entfernungsbestimmungen für sehr weit entfernte Galaxien. Und um die teils schwer vorstellbaren kosmologischen Phänomene anschaulich zu erläutern, werden dabei auch schon mal aus Galaxien Wäscheklammern und aus dem Weltraum ein Gummiband…
Auch diese Folge ist wieder sehr interessant und führt uns hinaus in die unendlichen Weiten des Universums…
Anlässlich der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 und der Mondfinsternis am 28. September – beide sind von Deutschland aus sehr gut zu sehen – berichten Klaus Jäger und Uwe Reichert über die Beobachtungsmöglichkeiten dieser eindrucksvollen Ereignisse.
Der Höhepunkt meiner persönlichen La Palma-Reise war die Fahrt auf die höchste Erhebung der Insel, den 2.426 Meter hohen Roque de los Muchachos. Als Astronmie- und Science-fiction-Fan wollte ich unbedingt das mit 10,4 m Durchmesser weltweit größte Spiegelteleskop – das Gran Telescopio Canarias (GRANTECAN) – besichtigen. Aber vor unserer Reise wusste ich erstens nicht, wie sich das Wetter während unseres Urlaubs auf dem Roque de los Muchachos entwickeln würde und ob ich dann noch ein Ticket für die Besichtigung bekommen würde. Die Tickets kann man nur online auf der Seite Instituto de Astrofisica de Canarias – iac.es – erwerben. Hier sind Termine, Uhrzeiten und Preise zu finden, wann eine Besichtigung möglich ist. Da das Wetter aber (fast) jeden Tag hervorragend war und auf dem Berg auch kein Schnee lag, konnte ich zufällig noch das letzte Besucher-Ticket am Tag vor unserer geplanten Fahrt online buchen. Die Besichtigungen finden grundsätzlich um 09.30 Uhr und 11.30 Uhr statt, der Treffpunkt für die Besucher vor dem Observatorium ist gut ausgeschildert. Eine Besichtigung abends nach Einbruch der Dunkelheit ist für Privatbesucher nicht möglich. Wer den nächtlichen Sternenhimmel durch Teleskope in Augenschein nehmen möchte, hat dazu in einer Feriensternwarte sowie in zwei Hotelobservatorien Gelegenheit (Hotel Sol La Palma in Puerto Naos, das Hotel La Palma Romantica in Barlovento und die Feriensternwarte Astropalma in Tacande). Die Fahrt von Los Cancajos (unser Aufenthaltsort) auf den Roque de los Muchachos dauert ca. 1 Std. 30 Min. (50 km), die Straße LP-4 hat sehr viele Kurven und ist so steil, dass man relativ schnell an Höhe gewinnt und den Wolken immer näher kommt. Ab einer gewissen Höhe kann man von oben auf die Wolken schauen, ein faszinierender Anblick.
Man durchfährt auf dieser Strecke mehrere Klimazonen und die durchschnittliche Steigung auf der Anfahrt von Santa Cruz beträgt im Schnitt 7% (variiert zwischen 5% und 12%). Dieser Standort für das Observatorium wurde gewählt, weil die Luft auf La Palma außerordentlich sauber ist. Außerdem gibt es durch das Fehlen von großen Städten kaum Probleme mit Streulicht und Abstrahlung nach oben.
Quelle: Mein YouTube-Kanal, Blick auf den Berggipfel mit den Sternwarten
Wir kamen kurz nach 11.00 Uhr am Treffpunkt an und unser Starlight Guide, Sheila Crosby, fuhr mit uns ab 11.30 Uhr zunächst an einen näher gelegenden Punkt vor der Bergkette, wo man einen sehr guten Überblick über die Ansiedlung der verschiedenen Sternwarten hat. Neben den verschiedenen Spiegelteleskopen zwischen 1 m und 10,4 m gibt es hier auch Spezialteleskope, wie z.B. die 2 x 17 Meter großen MAGIC-Tscherenkow-Teleskope für Gammastrahlung.
Nach diesem ersten Überblick fuhren wir dann direkt zum Herzstück der Teleskope auf dem Roque de los Muchachos, dem oben bereits erwähnten GRANTECAN.
Dieses weltweit größte Spiegelteleskop wurde 2009 in Betrieb genommen. Das Teleskop besteht nicht aus einem einzigen Spiegel, sondern aus 36 sechseckigen Einzelspiegeln.
Mit diesem Teleskop wollen die Wissenschaftler in bislang unerreichte Tiefen des Universums vordringen, ferne Galaxien erforschen, die Entstehung von Sternen beobachten und weitere Planeten außerhalb unseres Sonnensystems finden (sog. Exoplaneten). Gebaut wurde der Parabolspiegel von der deutschen Spezialfirma Schott (Mainz). Das Teleskop wiegt 500 Tonnen und ist 41 Meter hoch und kostete 130 Millionen Euro. Es hat eine Stärke von vier Millionen menschlicher Pupillen. Wäre die Erde eine Scheibe, könnte man von den Kanarischen Inseln aus das Licht einer brennenden Kerze in Moskau sehen oder die Scheinwerfer eines Autos in Australien erkennen. Die englische Software-Ingenieurin und Schriftstellerin Sheila Crosby, die ursprünglich nur ein halbes Jahr auf der Insel arbeiten wollte und nun seit über 20 Jahren auf La Palma lebt, führte uns durch diese faszinerende Sternwarte. Das 500 Tonnen schwere Teleskop liegt auf einer Ölschicht, so dass eine einzige Person den Giganten bewegen kann. Vergleichbare Teleskope gibt es nur noch auf Hawaii und in Chile.
Welchen faszinierenden Sternenhimmel man auf La Palma sehen kann, zeigen diese beiden Videos sehr eindrucksvoll:
Quelle: MoeinPhotography/YouTube
Quelle: Star Mountain Media/YouTube
Nach der Besichtigung des GRANTECAN haben wir von der Bergspitze den herrlichen Ausblick auf die Inseln El Hierro, La Gomera und Teneriffa (mit seinem Vulkan Teide) genossen.
Vom Roque de los Muchachos hat man auch einen grandiosen Blick auf die nordöstliche Wand der Caldera de Taburiente. Über die Caldera de Taburiente werde ich in einem der nächsten Blogbeiträge ausführlich berichten.
Nach diesen fantastischen Ein- und Ausblicken fuhren wir vom Roque de los Muchachos wieder nach unten, diesmal an die Westküste.
Hier noch ein UPDATE vom 22.07.2015 und Januar 2016, über das ich mich sehr gefreut habe: die Veröffentlichung meiner Leserbriefe in den Ausgaben 8/2015 und 1/2016 der Zeitschrift Sterne und Weltraum mit einem Hinweis auf diesen Blogartikel:
Bild-Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH (Sterne und Weltraum)
Demnächst im Blog: Reisebericht La Palma – Teil 5: An der Westküste…überall Bananen!
Das hat es noch nie gegeben: Am 12. November 2014 wird versucht, mit dem Lander Philae erstmals eine Sonde auf dem Kern eines Kometen sanft aufzusetzen – dem Kern von 67P/Churyumov-Gerasimenko.
Philae ist Teil der ESA-Raumsonde Rosetta, die vor zehn Jahren startete, Anfang August 2014 den Kometen erreichte und ihn seitdem umkreist – was ebenfalls ein Novum ist.
Der Lander wurde unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) und der Weltraumagenturen CNES und ASI (Frankreich beziehungsweise Italien) entwickelt. An Bord des Rosetta-Orbiters und des Landers befinden sich insgesamt 21 wissenschaftliche Instrumente, darunter auch das am MPS in Göttingen gebaute Kamerasystem OSIRIS auf dem Orbiter, welches wesentlichen Anteil an der Suche nach einem geeigneten Landeplatz hatte.
Bereits jetzt hat Rosetta bessere Bilder und umfangreichere Daten geliefert als jede Kometenmission zuvor.
Angesichts der Aktivität und der geringen Schwerkraft des Kometenkerns ist das Rosetta-Projekt sowohl wissenschaftlich als auch technisch eine enorme Herausforderung. Was ist an Kometen eigentlich so interessant? Nach welchen Kriterien wurde ein Landeplatz gesucht? Und wie funktioniert die Landung?
Diese Fragen beantwortet Klaus Jäger in den AstroViews 11 von “Sterne und Weltraum”. Er hatte dazu auch Gelegenheit, direkt mit drei am Projekt beteiligten verantwortlichen Wissenschaftlern vom MPS zu sprechen: mit Hermann Böhnhardt, dem Leitenden Wissenschaftler (PI) der Landemission, mit Holger Sierks, dem PI des Kamerasystems OSIRIS und mit Harald Krüger, dem PI des Kometenstaub-Messinstruments DIM. Quelle: spektrumverlag/YouTube
AstroViews 10 widmet sich im ersten Teil der Folge Entfernungsbestimmungen im All den Möglichkeiten der Entfernungsbestimmungen zum Mond, zu den Sternen und zu den nächsten Galaxien.
Die demnächst erscheinende Folge 11 der AstroViews befasst sich dann mit Entfernungsbestimmungen für sehr weit entfernte Galaxien.
Mal wieder ein sehr interessantes und auch verständliches Video! Ich kannte zwar schon viele Begriffe, aber Klaus Jäger hat den Zusammenhang der unterschiedlichen Entfernungsbestimmungen super erklärt! Bin schon sehr gespannt auf Teil 2!
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