Im Oktober 2016 habe ich Europas größtes Weltraumzentrum, das European Space and Technology Centre (ESTEC) besucht. Einmal im Jahr öffnet das ESTEC seine Pforten zum Tag der offenen Tür. Es ist die größte Einrichtung der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA und gilt als ihr technisches Herz. In einem ausführlichen Blogbeitrag habe ich darüber berichtet. Während unseres Besuchs Anfang April 2018 in Noordwijk habe ich diesmal die SPACE EXPO – die erste große Raumfahrtausstellung Europas – besucht. Die Space Expo ist nicht nur die erste ständige Raumfahrtausstellung Europas, sondern auch das Besucherzentrum von ESA in den Niederlanden, der größten technischen Niederlassung der Europäischen Weltraumorganisation.
Da ich schon das Kennedy Space Center in Florida/USA besucht habe, bin ich von Raumfahrt-Ausstellungen schon sehr verwöhnt. In der SPACE EXPO hatte ich allerdings 2 Highlights, die ich in anderen Ausstellungen noch nie gesehen habe:
1. Original-Sojus-Raumkapsel 2. das Modul Columbus der Internationalen Raumstation ISS.
Ferner sind Satelliten mit den Testmodellen der Europäischen Raumfahrtprojekte – ebenfalls in Originalgröße – zu sehen, und zwar die Satelliten Giotto, Hipparcos, Ulysses, Meteosat und Olympus.
Hier einige Aufnahmen (zum Vergrößern – auch in Originalgröße – jeweils klicken):
Aufnahmen mit der Nachbildung der Apollo-Mondlandefähre in Originalgröße, sehr beeindruckend:
Die Original-Sojus Raumkapsel TMA-03M, in der der niederländische Astronaut André Kuipers im Rahmen der 31. ISS-Expedition mit Oleg Kononjenko und Don Pettit am 1. Juli 2012 wieder auf der Erde landete.
Die Besichtigung des Columbus-Moduls der Internationalen Raumstation ISS hat ebenfalls seine besonderen Reize, insbesondere der Blick auf die Erde aus der Cupola :-)
Teile der ARIANE 1-Rakete sind ebenfalls zu sehen, insbesondere die mächtigen Triebwerke:
Besonders interessant ist auch der russische Spionagesatellit F1-14F43, der im Jahr 1988 die Erde umkreiste:
Am Ende meines Rundgangs entdeckte ich (für mich) noch etwas ganz Besonderes: das Original Perry Rhodan-Heft Nr. 10, das André Kuipers in seiner Jugend gelesen hat. Er nahm das Heft mit auf die ISS. Die größte Science-Fiction-Serie der Welt hat ihn inspiriert, später Astronaut zu werden. Das ist wirklich fantastisch:
Das aktuelle Perry Rhodan-Heft war natürlich auch diesmal dabei :-)
Mein Fazit: der Besuch der SPACE EXPO in Noordwijk ist für jeden Raumfahrt-Fan sehr zu empfehlen. Die Ausstellung ist vor allem geeignet für Kinder und Jugendliche, die hier an Themen wie Raumfahrt und Astronomie spielerisch herangeführt werden. Eine Fahrt mit dem Space-Train zum benachbarten ESA-ESTEC Gelände kann zusätzlich gebucht werden.
In diesem Sinne: Tot ziens (bis bald) :-)
In der SPACE EXPO kann jeder Besucher einmal Astronaut sein :-)
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung durch SPACE EXPO, Noordwijk/Niederlande.
Highway 6 verlässt die Küste (Teil 5) und führt in die Berge. In Fox Glacier habe ich Gelegenheit, den Gletscher aus nächster Nähe zu sehen. Aufgrund des besonders heißen Sommers und der andauernden Trockenheit ist der Gletscherschwund besonders groß.
Den Abend im Ort Fox Glacier nutze ich, um nach Sonnenuntergang den Glühwürmchen-Wald zu besuchen. Während ich darauf warte, kann ich zusehen, wie sich Mount Tasman und Mount Cook, der höchste Berg Neuseelands, abwechselnd in Wolken hüllen und wieder daraus auftauchen.
Ich bin etwas zu früh im Wald, es ist noch Dämmerlicht. Trotzdem kann ich die magischen blauen Punkte in den Höhlen unter Wurzelballen und umgestürzten Bäumen bereits langsam aufglimmen sehen. Der Rundweg ist sehr gut besucht. Erst als es vollständig dunkel ist, nimmt der Ansturm ab. Die Strecke ist gut ausgebaut und nicht zu lang, ca. 20 Minuten. Ein sehr schöner Nachtspaziergang; wenn man erst bei völliger Dunkelheit ankommt, kann man in Ruhe schauen.
Die Reise geht auf dem Highway 6 weiter, hinauf in die Berge bis in die Stadt Queenstown. Von Queenstown aus habe ich Gelegenheit, einen Ausflug in den Skippers Canyon zu machen. Eine wirklich unvergessliche Tour, die ich nur empfehlen kann (https://www.queenstown-heritage.co.nz/).
Die unbefestigte Skippers Canyon Road windet sich entlang des Shotover River, teilweise zwischen Felswand und Schlucht. Es gibt einfach atemberaubende Ausblicke, während unser Guide von Heritage Tours uns die Geschichte des Canyons näher bringt. Im Shotover wurde viel Gold gefunden. Einige Spuren des Goldabbaus finden sich noch in den abgetragenen Terrassen. Immer wieder geht es ein Stück zu Fuß, um die Stille der Landschaft genießen zu können und ein paar Fotos zu machen. Die Tour ist nicht für Mietwagen geeignet, in der Regel ist der Versicherungsschutz hier ausgeschlossen. Zudem erfordert es neben einem Allradantrieb auch einiges fahrerische Können, die enge, kurvenreiche Strecke zu meistern. Bei Gegenverkehr muss rangiert werden und teilweise geht es nur wenige Zentimeter neben den Rädern steil bergab, während der Kotflügel fast am Felsen schleift. Auf der geführten Tour bekommt man viele Informationen, kann die Landschaft genießen und das Navigieren dem erfahrenen Guide überlassen.
In Queenstown und Umgebung gibt es natürlich viel mehr zu entdecken, so dass auch ein längerer Aufenthalt lohnt. Man kann z.B. eine Jetboot-Fahrt den Shotover hinauf machen, Reitausflüge, Bungee Jumps usw. Die Stadt liegt am Ufer des Wakatipu-Sees, auf dem Ausflüge mit dem Dampfschiff Earnslaw angeboten werden. In der Nähe befindet sich der Gebirgszug der Remarkables, wo Szenen für den „Herrn der Ringe“ gedreht wurden. Das Skigebiet ist im Winter sehr beliebt.
Unsere Rundreise führt uns von Queenstown weiter, über Te Anau zum Milford Sound. Dabei kommen wir an den Spiegel-Seen vorbei. Sie machen bei stillem Wetter ihrem Namen alle Ehre, besonders, wenn weder Regentropfen noch neugierige Enten die Oberfläche stören.
Die Fahrt führt durch eine beeindruckende Bergwelt. In Te Anau hatte uns der Regen eingeholt, der auf den Bergen als Neuschnee angekommen ist. Dadurch zeigen sich die Gipfel frisch weiß gepudert und die vielen Wasserfälle haben Nachschub bekommen. Das macht die atemberaubende Landschaft für uns noch märchenhafter, besonders, da sich die Sonne wieder durchgesetzt hat. Allerdings sind auch einige Highways, über die wir noch vor ein paar Tagen gefahren sind, schwer beschädigt worden. In Fox Glacier zum Beispiel haben die Reste des ehemaligen Tropensturms Fehi die Fahrbahn und Teile des Unterbaus weggespült. Die Strecke konnte erst am 29. März wieder für den Verkehr freigegeben werden, und das auch nur eingeschränkt.
Über die kurvige, steile Straße geht es durch den Homer-Tunnel hinab ans Wasser. Der Milford Sound ist ein Fjord, aber Milford Sound klingt doch irgendwie besser…
Auf einem Schiff befahren wir den Sound bis zu seiner Mündung in die Tasmanische See. Dabei ermöglicht der Kapitän den Passagieren die Milford-Taufe, indem er unter die großen Wasserfälle fährt.
Nach diesem letzten Ausflug aufs Wasser führt unsere Reise zunächst zurück nach Queenstown und dann weiter in die Berge zum Mount Cook, dem wir uns diesmal von Osten nähern, entlang des Pukaki-Sees.
Wem das Panorama bekannt vorkommt – hier wurden Szenen für den Hobbit gedreht (Seestadt).
Der Aoraki ist mit 3.724 m der höchste Berg Neuseelands. Seine Höhe wurde auch mit 3.764 m ausgewiesen, aber infolge eines Bergrutsches im Jahr 1991 hat er ein paar Meter verloren und eine Neuvermessung ergab 2014 die jetzt angegebene Höhe.
Nachdem ich das Licht des Sonnenaufgangs auf den Bergen von Westen her gesehen habe, genieße ich dieses Naturschauspiel nun von der anderen Seite des Gebirgszuges.
Eine Wanderung zum Gletschersee Hooker Lake führt uns auf dem Hooker Valley Track näher an den Mount Cook heran.
Wer, so wie wir dank Isabelles kundiger Führung, die Wanderung in der Hochsaison bereits am frühen Morgen beginnt, wird noch die Stille der Landschaft genießen können. Später ist der gut begehbare Weg teilweise sehr belebt.
Der große Besucherandrang ist ein Grund, warum ich auf das Einbinden von Bildern unseres Zwischenstopps am Lake Tekapo, wohin uns die Fahrt von hier aus führt, verzichte. Der Andrang an der Kirche des Guten Hirten (Church of the Good Shepherd) ist so groß, dass das Fotografieren in der Kirche inzwischen untersagt ist. Auch der Zugang zur Kirche wird gelegentlich abgesperrt, um die Andacht des Ortes zu wahren.
Am Nachmittag erreichen wir Fairlie, das inmitten von Farmland liegt. Wir sehen beim Schafscheren zu und bekommen einen kleinen Einblick in das Farmleben. Für diese Nacht wird unsere Gruppe auf zwei Farmen aufgeteilt. So habe ich Michael und Jayne kennengelernt. Sie bewirtschaften eine Farm mit Rindern und Schafen. Außerdem betreiben sie Ackerbau, unter anderem für das Futtergetreide. Als in Fairlie eine alte Schule abgerissen werden sollte, haben sie das Gebäude auf ihre Farm versetzen lassen. Das ist mit vielen neuseeländischen Häusern möglich, die aus Holz errichtet sind und teilweise sogar als „removable“ oder „transportable Homes“ vertrieben werden. Dafür war die alte Schule eigentlich nicht vorgesehen. Sie wurde trotzdem zerteilt, vor Ort wieder zusammengesetzt, liebevoll restauriert bzw. umgebaut. Das Gebäude dient der Familie zum Teil als Wohnhaus, während der andere Teil an Gäste vermietet wird (Farmstay). Jayne freut sich besonders über deutsche Gäste und ist dabei, Deutsch zu lernen. Sie hat uns mit einem sehr leckeren Abendessen bewirtet (alles aus eigener Produktion). Als krönenden Abschluss gab es Pavlova, eine Süßspeise, die als neuseeländisches Nationalgericht gilt. Wir wurden wie Familienmitglieder aufgenommen und haben bis in die Nacht gemütlich zusammen gesessen und uns unterhalten. Der Abschied am nächsten Morgen kam viel zu schnell.
Unsere Reise geht dem Ende entgegen. Die vorletzte Nacht dieser Rundreise verbringen wir in Akaroa, einem kleinen, von Franzosen gegründeten Ort auf der Banks-Halbinsel. Die Halbinsel wird von einem erloschenen Vulkan gebildet. Der Krater ist im Süden teilweise zum Südpazifik hin eingebrochenen. Die Fahrt auf dem Kraterrand um einen Teil des darin liegenden Naturhafens herum bietet immer wieder schöne Ausblicke.
Von Akaroa ist es nicht weit bis Christchurch, wo unsere Reise enden wird. Die Stadt ist noch immer vom schweren Erdbeben im Februar 2011 gezeichnet, bei dem mehr als 180 Menschen ihr Leben verloren. Viele Freiflächen künden von eingestürzten und abgetragenen oder abgerissenen Gebäuden. Die Kathedrale ist aufgrund der sehr schweren Schäden bisher nicht wieder aufgebaut worden, die Gottesdienste finden in der provisorischen, unter Benutzung von Karton errichteten Cardboard Cathedral statt. Nicht sichtbar, aber keinesfalls weniger tief sind die Spuren, die die Katastrophe bei den Menschen hinterlassen hat.Sowohl bei den Einwohnern, als auch bei den Rettungskräften. Deren Hauptquartier wurde damals in der Kunstgalerie eingerichtet, die das Erdbeben zwar nicht unbeschädigt, aber doch besser als viele andere Gebäude überstanden hatte. Der Wieder- und Neuaufbau der Stadt geht voran und wird auch als Chance verstanden und genutzt, lieb gewordenes wieder auferstehen zu lassen, Fehler aber nicht zu wiederholen.
Eingebettet in den Hagley-Park im Zentrum von Christchurch liegt der botanische Garten. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es auch einen Bereich, der den einheimischen Pflanzen gewidmet ist.
Nach einem Spaziergang durch den Park und den botanischen Garten zur Kunstgalerie neigt sich dieser letzte Tag in Neuseeland dem Ende entgegen. Am nächsten Morgen geht es für mich zurück nach Deutschland. Ich verabschiede mich nicht mit „Lebewohl“, sondern mit „Auf Wiedersehen“…
Wie immer ist es am Ende eines Quartals interessant, welche Blogbeiträge von meinen Lesern am häufigsten gelesen wurden. Hier sind diesmal meine TOP 6-Beiträge im I. Quartal 2018.
Wer Lust hat und die Beiträge noch nicht gelesen haben sollte, kann sie über folgende Links noch einmal nachlesen:
Auch diesmal hat der Beitrag über die neue CC2.tv-Seite mit großem Abstand den ersten Platz belegt. Die faszinierenden Neuseeland-Reiseberichte (ab dem 25.02.18) von Gast-Autorin Susanne haben es sofort in die TOP 6 geschafft!
Wie immer herzlichen Dank fürs Vorbeischauen und bis bald! Ich wünsche meinen Lesern schöne Ostertage!
Am Morgen nach unserer ersten Nacht auf der Südinsel holen uns Skipper Lawrence und seine Frau Grace mit der „Steadfast“ (https://www.steadfastsail.co.nz/) wieder ab – unsere Reise geht weiter. Wir machen uns zunächst auf den Rückweg nach Picton. Unterwegs genießen wir die abwechslungsreiche Welt der Marlborough Sounds (Teil 4).
Bei einer Wanderung auf Motuara Island kann ich einige der weniger scheuen Bewohner fotografieren.
Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass unser Guide die Gabe hat, mit den Vögeln zu sprechen – warum sonst sollten sie immer in Isabelles Nähe bleiben? „Weil sie die Insekten fangen, die wir beim Laufen aufscheuchen“ – lautet die sachliche Lösung. Ein paar trockene Blätter am Boden mit dem Fuß umgedreht, und schon weicht der Toutouwai (Langbeinschnäpper) nicht mehr von unserer Seite. Also alles ganz logisch.
Aber trotzdem …
Ich lerne auch die neuseeländische „Henne mit Küken“ kennen, die nicht verwandt mit unserer auch „Lebendblatt“ genannten Zierpflanze ist. Sie und noch einige weitere einheimische Pflanzen, die ich auf den geführten Wanderungen hier und im weiteren Verlauf unterwegs fotografiert habe, sind in der folgenden Galerie dargestellt. Die neuseeländischen Namen, die ich von Isabelle erfahren habe, habe ich um die wissenschaftlichen Namen ergänzt.
Quellen für die verwendeten wissenschaftlichen Namen bzw. Hilfestellung beim Suchen der deutschen Namen: https://www.terrain.net.nz/friends-of-te-henui/ J.T. Salmon, A Field Guide to the Native Trees of New Zealand Geoff Moon, The Reed Field Guide to New Zealand Birds.
Nach diesem Ausflug in die Vogel- und Pflanzenwelt laufen wir viel zu bald wieder in Picton ein.
Wir setzen unsere Reise am nächsten Tag mit dem Bus fort in Richtung Westküste. Dabei überqueren wir zunächst den Pelorus. Hobbit-Fans erinnern sich vielleicht an eine rasante Fluss-Fahrt in Weinfässern…
Später in Nelson habe ich Gelegenheit, einen Blick auf „Den Einen Ring“ zu werfen, bevor es nach Kaiteriteri weitergeht. Nelson als Stadt der Künstler ist nicht nur Heimat des Goldschmieds Jens Hansen, der den „berühmtesten Ring der Welt“ für die Verfilmungen des „Herrn der Ringe“ bzw. des „Hobbit“ von Peter Jackson angefertigt hat. Auf dem hier jeden Sonnabend stattfindenden Markt (https://www.nelsonmarket.co.nz/) kann man Kunsthandwerk und vieles mehr aus der Region bewundern und erwerben. Am Sonntag gibt es an gleicher Stelle einen Flohmarkt. Gerne wäre ich länger geblieben und hätte die Stadt näher kennen gelernt.
Von Kaiteriteri aus machen wir mit einem Wassertaxi einen Ausflug ein Stück in den Abel Tasman Nationalpark, zunächst an der Küste entlang. Die goldenen Strände laden bei strahlendem Sonnenschein zum Baden ein.
Dann geht es an Land weiter. Eine kurze Wanderung wird mit einem schönen Ausblick über die Buchten belohnt.
Im Anschluss geht es wieder ein Stück zurück in Richtung Nelson, nach Motueka. Die Gegend um Nelson ist ein Obstanbaugebiet. Neben europäischen Obstsorten werden auch Kiwis angebaut.
Auf dem Weg an die Westküste fahren wir von Motueka aus sogar an Hopfenplantagen vorbei. Durch die Buller-Schlucht führt unsere Reise dann am gleichnamigen Fluss weiter.
An der Westküste angekommen, steht ein Besuch von Cape Foulwind und der dortigen Robbenkolonie an der kleinen Tauranga Bay (nicht mit Tauranga Bay auf der Nordinsel verwechseln) auf dem Programm.
Später habe ich nach einem kurzen Spaziergang den Truman Track entlang wieder fantastische Ausblicke auf die Westküste. Ebenso wie die berühmten Pancake Rocks (Pfannkuchen-Felsen), die ich im Anschluss besuchen kann, befindet sich der Truman Track im Paparoa Nationalpark.
Die Form der Felsen resultiert aus der unterschiedlichen Härte der Ablagerungen, aus denen die Felsen entstanden sind. Die weicheren Zwischenschichten verwittern schneller, so dass die Felsen an aufgeschichtete Pfannkuchen erinnern.
Am Ende des Tages mache ich einen Abendspaziergang entlang des fast menschenleeren Strandes zwischen Punakaiki und Barrytown. Die Sandfliegen, die zur Plage werden können, sind zum Glück in diesem Jahr nicht sehr zahlreich und auch nicht so aggressiv. Da wir diese Nacht an der Westküste übernachten, nutze ich die Chance, den Sonnenuntergang über der Tasmanischen See zu genießen. Das Farbenspiel zwischen Sonne, Meer und Wolken ist einfach atemberaubend.
Am nächsten Tag haben wir die Gelegenheit, in der Jadestadt Hokitika mehr über die Bearbeitung der heimischen Jade (Pounamu, Greenstone) zu lernen. Dabei erfahre ich, dass es nicht „die“ Jade gibt, sondern verschiedene Arten, neben der grünen Jade z.B. die mehrfarbige Blumen-Jade. Der in den Geschäften angebotene Schmuck wird oft auch aus Jade aus British Columbia oder (in geringen Mengen) aus Australien hergestellt. Unikate aus heimischer Jade kann man in Hokitika von verschiedenen Werkstätten kaufen. Dort hat man auch Gelegenheit, bei der Anfertigung der Schmuckstücke, die aufgrund der Härte des Materials langwierig und aufwändig ist, zuzusehen.
Faszinierend fand ich in Hokitika neben der Jade auch die Treibholzkunst am Strand (https://www.driftwoodandsand.co.nz/). An dem jährlich stattfindenden Festival kann jeder teilnehmen. Es gab viel zu sehen, denn das diesjährige Festival war erst am Vortag zu Ende gegangen.
Viel zu bald verlassen wir Hokitika. Im ehemaligen Goldgräberort Ross machen wir Halt. Ich nutze die Gelegenheit und schaue mir neben dem de Bakker Cottage das kleine Museum im Souvenirladen an. Gegenüber kann ich dem Künstler von Jade Art noch kurz beim Schleifen eines Schmuckstücks aus Pounamu zusehen, bevor der Aufenthalt zu Ende geht.
Danach führt uns die Reise weiter, hinauf in die Berge… Dazu aber später mehr. Im letzten Teil meines Reiseberichts.
Wir haben die „Heiligen Wasser“ verlassen (Teil 3) und der Regen ist wieder da. Irgendwie hat er aber ein Einsehen und macht dann Pause, wenn wir einen Stopp einlegen. Wie hier an den Huka-Wasserfällen.
Vorbei am Taupo-See, dem größten See des Landes, geht es weiter. Er ist durch eine gewaltige Vulkanexplosion entstanden und speist den Waikato-Fluss, der an den Huka-Fällen in einem Blauton schäumt, der mich an den Halbedelstein Larimar erinnert.
Durch strömenden Regen gelangen wir in die Manawatu-Wanganui-Region. Unsere Fahrt führt uns am Tongariro-Nationalpark vorbei. Die Vulkane haben sich hinter den tiefhängenden Wolken versteckt. Der Regen lässt etwas nach, als wir uns über eine schmale, kurvenreiche Straße der Ansiedlung Pipiriki nähern. Hier werden wir in ein Jetboot umsteigen, das uns den Fluss Whanganui hinauf bringt (man spricht „Wh“ als „F“). Nach Nirgendwo…
Der Fluss hieß lange Zeit Wanganui, wie die an seiner Mündung liegende Stadt. Er erhielt Anfang der 90er Jahre seinen ursprünglichen Maori-Namen wieder, die Stadt heißt weiterhin Wanganui.
Das Flussbett hat sich stellenweise tiefe Täler in die Felsen geschnitten. Dadurch kann der Wasserstand bei starken Regenfällen relativ schnell um mehrere Meter steigen. In dem Gebiet, durch das wir fahren, wächst dichter Regenwald. Durch eine urwüchsige Schluchtenwelt geht es, den Flusswindungen folgend, stromauf.
Der Regen hat wieder eingesetzt, so dass er uns im Jetboot kräftig ins Gesicht schlägt. Zum Glück ist es nicht kalt. Trotzdem sind alle froh, als wir an Land gehen. Das gestaltet sich wegen des schlammigen Bodens etwas rutschig, aber mit dem richtigen Schuhwerk geht es. Da wir von Isabelle vorgewarnt wurden, hatte ich mein Regenoutfit um die Wanderstiefel mit der griffigen Sohle ergänzt, bevor ich eingestiegen bin. So habe ich trockene Füße und einen besseren Halt auf dem glitschigen Untergrund. Wir wandern durch dichten, tropfnassen Regenwald zur „Brücke nach Nirgendwo“.
Die Brücke hat man in den 30er Jahren errichtet. Sie ist aus Beton und wurde in Erwartung der Erschließung des umliegenden Gebietes durch eine Straße gebaut. Der Straßenbau fand jedoch nie statt und einige bereits bestehende Farmen in der Nähe wurden aufgegeben, so dass die Brücke nie ihren eigentlichen Zweck erfüllen konnte. Sie erscheint unwirklich, wie sie im (nun wieder) Nieselregen inmitten der dichten Vegetation auftaucht.
Auf der kurzen Wanderung habe ich unter anderem die Weiße Rata kennengelernt, eine Kletterpflanze aus der Familie der Eisenhölzer. Sie wächst im Gegensatz zu ihrer Verwandten, der Südlichen Rata (rotblühend), die Bäume hinauf.
An nächsten Tag geht es mit dem Jetboot wieder zurück. Der Fluss vor uns liegt stellenweise ruhig wie ein Spiegel.
Unsere Fahrt führt uns zunächst neben dem Fluss nach Wanganui. Der Regen ist hinter uns in den Bergen zurück geblieben, so dass es jetzt etwas trockener wird.
Wer sich in Wanganui einen Überblick über die Umgebung verschaffen möchte, kann auf den Durie Hill spazieren und dort den War Memorial Tower besteigen. Wenn man nicht die Stufen den Hügel hinauf nehmen möchte, kann man den Aufzug nutzen. Am Fuß des Hügels beginnt ein Tunnel, der an einem Aufzugschacht endet. Mit dem „Durie Hill Elevator“, der 1919 eröffnet wurde, geht es 66m in die Höhe. Nach einem kurzen Fußweg kann man dann die 176 Stufen der Wendeltreppe des Turms in Angriff nehmen.
Bei schönem Wetter wird man mit einem weiten Blick auf die Flussmündung, die Stadt oder das Hinterland bis zu den Bergen belohnt.
Auch in der Stadt gibt es viel zu entdecken.
Die Reise führt uns weiter, teilweise an der Küste entlang, nach Wellington.
Für diese Nacht habe ich eine ganz besondere Verabredung. Im Zealandia-Park (https://www.visitzealandia.com/) möchte ich endlich Neuseelands Nationalvogel, den Kiwi, sehen. In (relativ) freier Wildbahn. Zealandia ist ein großes, eingezäuntes Schutzgebiet. Dort wird versucht, die ursprüngliche Fauna und Flora Neuseelands zu bewahren und nicht-heimische Tiere und Pflanzen aus dem Gebiet zu verdrängen sowie dauerhaft fern zu halten. In diesem Wald kann man nachts bei einer geführten Wanderung Kiwis bei der Nahrungssuche beobachten. Im Rotlicht der eingefärbten und abgedunkelten Taschenlampen können auch andere Bewohner des Refugiums angeschaut werden. Dabei ist man über einen kleinen Audio-Empfänger mit dem Guide verbunden. So kann man zuhören und gleichzeitig die nähere Umgebung im Auge behalten. Einige Vögel waren zur hören, aber nicht zu sehen (z.B. der einheimische Ruru = Kuckuckskautz). Es ist erlaubt, Fotos zu machen, wenn man keinen Blitz, kein sichtbares AF-Hilfslicht und kein beleuchtetes Display verwendet. Das weiße bzw. helle Licht verschreckt im Gegensatz zum Rotlicht die nachtaktiven Tiere.
Der Besuch ist sehr empfehlenswert. Ich habe viel gesehen und besonders auch gehört. Die Rufe der Kiwis mischen sich mit denen anderer nachtaktiver Vögel und es entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Mit im Preis für die Nachtführung enthalten ist der Eintritt für den nächsten Tag, so dass man dann die tagaktiven Vögel beobachten kann. Damit ist es auch möglich, die Ausstellung im Eingangsgebäude etwas intensiver anzusehen.
Diese Möglichkeit habe ich genutzt. Der kostenlose Shuttle-Bus fährt z.B. in der Nähe der Touristen-Information (Wakefield Street, gegenüber dem Hotel West Plaza) ab.
Mit dem Shuttle ging es vom Park weiter zur Endstation des „Cable Car“ am botanischen Garten. Die Wanderung von hier aus durch den botanischen Garten, am Parlament vorbei zur Kirche „Old Saint Paul’s“ und weiter durch die Stadt, am Hafen entlang zum Nationalmuseum „Te Papa Tongarewa“ kann bei hochsommerlichen Temperaturen anstrengend sein, lohnt sich aber.
Auf halbem Wege kann man sich bei einer Führung durch das klimatisierte Parlamentsgebäude etwas abkühlen und dabei noch viel erfahren und auch sehen – z.B. den Sitzungssaal (https://www.parliament.nz/en/visit-and-learn/visit/guided-tours/). Fotografiert werden darf aber nicht.
Die historische Kirche „Old Saint Paul’s“ hat sehr schöne Glasfenster. Nicht nur die Kanzel und das Gestühl dieser Holzkirche sind mit schönen Schnitzereien verziert. Wer genug Zeit mitbringt, kann viele interessante Details entdecken. Ein Abstecher zu diesem hinter Bäumen versteckten Kleinod lohnt sich.
Am Hafen kann man sich später mit einem leckeren Eis belohnen, zum Beispiel mit der neuseeländischen Spezialität „Hokey pokey“.
Der Besuch im „Te Papa“ (https://www.tepapa.govt.nz/) ist zu empfehlen, es gibt sehr viele sehenswerte Exponate. Das Fotografieren ist mit Ausnahme von gekennzeichneten Exponaten oder Ausstellungen (z.B. „The world of Maori“) erlaubt. Unter anderem gibt es einen Riesen-Kalmar zu bestaunen, dessen Untersuchung und Präparierung neben dem Exponat in einem Film gezeigt werden. Er wird leider Anfang April 2018 aus der Ausstellung genommen und kehrt erst 2019 zurück.
Von Wellington aus wird es am nächsten Tag wieder nass – wir sind auf dem Wasser unterwegs. Zunächst mit der Fähre nach Picton auf die Südinsel.
In Picton begeben wir uns an Bord eines ganz besonderen Seglers, der „Steadfast“. Der Skipper hat sie selbst anhand von Plänen der Jolie Brise, eines 1913 in Le Havre vom Stapel gelaufenen ehemaligen Lotsenbootes mit bewegter Geschichte und Gewinnerin des ersten Fastnet Race, gebaut. Auf ihr erkunden wir einen Teil der Marlborough Sounds.
Unsere Fahrt führt uns in den Endeavour Inlet, wo wir in der Nähe des Queen Charlotte Tracks übernachten. Ich habe die Gelegenheit für einen kurzen Spaziergang genutzt.
Am nächsten Tag geht es weiter – langsam hinein in die fantastische Natur der Südinsel. Davon aber mehr im nächsten Teil….
Zum Ende von Teil 2 habe ich mir Auckland im Regen vom Sky Tower aus angesehen. Wetterbedingt ging es am folgenden Tag ins Auckland War Memorial Museum. Draußen hat es geschüttet… Wer Zeit hat, sollte sich diesen Besuch nicht entgehen lassen. Im Gegensatz zu „Te Papa Tongarewa“, dem Nationalmuseum in Wellington, ist hier das Fotografieren der Maori-Kunst gestattet. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr zu sehen.
Am Abend begann für mich die eigentliche Rundreise über die Nord- und Südinsel Neuseelands. Dieser und die folgenden Teile meines Gastbeitrags werden davon berichten. Daher zunächst ein paar einführende Worte. Wie in Teil 1 gesagt, habe ich ein Rundum-Sorglos-Paket gebucht. Mit ein paar festen Zielen vor Augen hatte ich verschiedene Kataloge durchsucht: möglichst viel vom Land sehen, mit viel Natur – nicht nur durch das Busfenster. Eine kleine Gruppe. Und ein paar Orte, die ich unbedingt sehen wollte.
Die Tour ist in Deutschland bei verschiedenen Reiseanbietern mit unterschiedlichen Namen in den Katalogen aufgeführt. Veranstalter vor Ort ist ANZ Nature Tours (https://www.anznaturetours.com/), wo diese geführte Kleingruppenreise (maximal 12 Passagiere) als „Fjorde, Vulkane und Begegnungen“ buchbar ist, Kürzel „SAFARI“, von Auckland nach Christchurch oder die Gegenrichtung.
Es war mir im Vorfeld nicht so bewusst, aber eine geführte Reise steht und fällt mit der Reiseleitung. Im Falle der Safaris in Personalunion: Organisator, Guide (naturkundlich, historisch, kulturell, kulinarisch, …), Busfahrer, Lademeister; bei Bedarf auch Ersthelfer und Automechaniker. Und so weiter. Und so fort. Und wenn das Wetter auch außerhalb des Einflussbereiches selbst eines solchen Multitalents ist, kann durch geschickte Planung doch das Optimum an Erlebnis für die Passagiere herausgeholt werden. Dass wir als Urlauber unser Rundum-Sorglos-Paket genießen können, verdanken wir Menschen, die für unsere schönste Zeit des Jahres ihr Privatleben hinter sich lassen. Immer wieder aufs Neue wochenlang das Machbare in Übereinstimmung mit Wünschen bringen (oder anders herum), für unseren Komfort spät abends den Bus auf Hochglanz bringen (besonders die Scheiben für die gezückten Smartphones und Fotoapparate), Koffer wuchten, … Nebenbei kann der Reisende von dem riesigen Wissensschatz profitieren, der unaufdringlich vermittelt wird.
Unser Guide heißt Isabelle. Ihr verdanke ich das Wissen um Pflanzen- und Tiernamen, Ortsgeschichte und Anekdoten, das ich in den folgenden Teilen wiedergeben werde. Eventuelle Fehler sind ausschließlich mir zuzurechnen – bei der grandiosen Landschaft ist die Ablenkung manchmal so groß, dass das Zuhören auf der Strecke bleibt.
Am Abend des verregneten Tages in Auckland fand das Kennenlernen der Gruppe statt, am nächsten Morgen ging es dann los. Es hat geregnet…
Nach einer Stadtrundfahrt ging es von Auckland aus in Richtung Coromandel-Halbinsel. Auf dem Weg dorthin können in Miranda, im Robert Findlay Wildlife Reserve, Strandvögel beobachtet werden. Dabei teilen sich überwinternde Zugvögel und heimische Vögel, die dort brüten, dieses Küstengebiet. In dieser Brutsaison sind durch eine plötzliche Überflutung leider viele Gelege zerstört worden. Eine Mitarbeiterin des „Pukorokoro Miranda Shorebird Centre“ (https://www.miranda-shorebird.org.nz/) hat den Besuchern erläutert, welche Vögel durch die aufgebauten Spektive zu sehen waren. Neben den Namen gab es Erläuterungen zu Lebensweise und Zugverhalten. Besonders beeindruckt haben mich die Pfuhlschnepfen, die in Alaska und Sibirien brüten und zu Tausenden nach Neuseeland kommen, um den Sommer hier zu verbringt. Dabei legen sie gewaltige Flugstrecken ohne Stopp zurück. Der einheimische Schiefschnabel ist der einzige Vogel auf der Welt mit einem schiefen Schnabel – er ist nach rechts gebogen. Damit frisst er Insekten, Würmer und andere kleine Lebewesen, die er unter Steinen hervorholt oder durch seitliches Schwenken des Schnabels im Schlick fängt.
Über die ehemalige Goldgräberstadt Thames ging es weiter. Das Wetter wurde zusehends besser.
An unserem nächsten Ziel, Cathedral Cove, war es dann schon richtig heiß, bei strahlendem Sonnenschein.
Beeindruckend, wie sich die Pohutukawa-Bäume an die Felsen klammern.
Wer Abkühlung in den Fluten sucht, muss am Hot Water Beach, südlich von Cathedral Cove, bei Ebbe auf jeden Fall das Meer wählen (Dabei aber die markierten Strandabschnitte beachten und die teilweise starke Strömung nicht unterschätzen). Denn bei Ebbe machen Teile des Strandes dem Namen „Heißwasser-Strand“ alle Ehre. In der Hochsaison erkennt man die dort an die Oberfläche strömenden heißen Quellen nicht nur am Dampf, sondern vor allem an den Menschenansammlungen. Mit einem Spaten bewaffnet kann man sich hier seine private Badewanne buddeln – wenn man ein freies Plätzchen findet. Aber Vorsicht, stellenweise ist das Wasser wirklich heiß, und man kann sich verbrühen.
Am nächsten Tag hat mich die morgendliche Ruhe hinausgelockt auf die Hafenbucht von Tairua.
Bei Ebbe teile ich mir die Bucht nur mit Seevögeln, Reihern und einem Neuseeland-Eisvogel, der das „große Auge“ der Kamera misstrauisch beäugt und dann doch lieber verschwindet.
Über Waihi geht es weiter. Die Goldmine dort ist zur Zeit wegen eines großen Felssturzes nicht in Betrieb.
Waihi hat den Name der Legende nach daher, dass ein Rangatira (was spiritueller Führer oder Häuptling bedeutet) seinen Speer (Taiaha) in den Boden stieß, woraufhin Wasser herausschoss (Waihihi = sprudelndes Wasser).
In Tauranga am Mount Manganui steht diese Reparatur-Säule für Fahrräder.
Das nächste Ziel ist Whakatane.
Von Whakatane aus steht ein Besuch von White Island, der Vulkaninsel, auf meinem Programm – mit dem Helikopter. Bei sonnigem Wetter gestaltete sich der Anflug ruhig und es gab fantastische Ausblicke auf die Vulkaninsel. White Island ist ein aktiver Vulkan.
Der Helikopter landet auf einer Plattform auf halbem Wege vom Meer zum Kratersee. Der Kratersee besteht aus hoch konzentrierter Säure.
Die beiden Rinnsale auf der Insel sind stark mineralienhaltig. Es brodelt und zischt um einen herum. Die Erdkruste ist teilweise sehr dünn. Man muss auf den Wegen bleiben, sonst drohen schwere Verbrühungen, wenn der Boden nachgibt. Auch am Strand gibt es heiße, dampfende Stellen. Die ätzenden Schwefeldämpfe der Fumarolen erschweren das Atmen, so dass man je nach Windrichtung gerne Zuflucht zur Atemschutzmaske nimmt.
Das Tragen eines Helms (wird gestellt) ist vorgeschrieben, festes Schuhwerk ebenso. Der Pilot, der hier die Rolle des Guides übernahm, hat viel über die Geologie und Geschichte der Insel erzählt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Schwefel abgebaut. Bei einem Unglück kamen mehr als zehn Arbeiter ums Leben, der Abbau wurde eingestellt. Reste der Anlagen sind noch zu sehen. Auch in den letzten Jahren kam es immer wieder zu Ausbrüchen. Der Kratersee verändert seine Form oder verschwindet, das Aussehen der Insel kann sich mit jedem Ausbruch ändern.
Im weniger aktiven Bereich und auf benachbarten Inseln brüten verschiedene Seevögel.
Der Ausflug wird auch mit dem Schiff angeboten. Unterwegs kann man Robben, fliegende Fische, Thunfischschwärme oder Delphine treffen, wenn man Glück hat. Bei schönem Wetter bietet der Kapitän manchmal die Möglichkeit für einen kurzen Ausflug in die See. Der Besuch der Insel lohnt sich wirklich und ist empfehlenswert.
Später haben wir Interessantes zur Historie von Whakatane erfahren. Wir waren zu Gast bei einer ortsansässigen Maori-Familie. Während einer Führung zu verschiedenen geschichtsträchtigen Orten in der näheren Umgebung haben wir mehr über Prinzessin Wairaka gehört, deren Vater Toroa das Kanu Mataatua dorthin gesteuert hat. Ihre Statue steht auf dem Felsen an der Mündung des Whakatane-Flusses. Die Schwester Toroas, Muriwai, war Priesterin oder Heilerin und soll in einer Höhle in Whakatane gelebt haben und dort auch gestorben sein. Im Roman „Whale Rider“ von Witi Ihimaera ist sie eine Vorfahrin des Mädchens Kahu (kurz für Kahutia Te Rangi, auch Paikea).
Nicht ganz so intensiv wie auf White Island ist der Kontakt mit der Hitze aus dem Erdinneren beim Besuch des Thermalparks Wai-o-tapu (Heiliges Wasser). Auf relativ kleinem Raum brodelt es auch hier. Die wassergefüllten Krater haben aufgrund verschiedener Oxide teilweise die schillerndsten Farben. Pünktlich zum Ausbruch waren wir am „Lady Knox“ Geysir.
Nach einem kurzen Abstecher zu den kochenden Schlammlöchern geht es weiter.
Wir verlassen die Region Waikato (in der auch das Auenland liegt….). Der Regen hat uns eingeholt.
Und mit viel Wasser geht es dann weiter – im nächsten Teil…
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