AstroViews 18: Das Hubble Deep Field – Tiefer Blick ins Universum

Der spektrumverlag hat eine neue Folge seiner AstroViews veröffentlicht. In dieser Folge geht es um die spannende Geschichte eines der faszinierendsten Beobachtungsprojekte der Astronomie – des Hubble Deep Field (HDF).

Das HDF war 1995 der erste wegweisende Versuch, mit dem Hubble-Weltraumteleskop an die Grenzen des beobachtbaren Universums vorzustoßen. Und er gelang! In einem winzigen Teil des Himmels, in dem zuvor selbst mit großen Teleskopen so gut wie nichts zu sehen war, zeigten sich nach mehreren Tagen Belichtungszeit Tausende der fernsten Galaxien in Milliarden von Lichtjahren Entfernung. Damit lieferte das Hubble-Teleskop nicht nur eine bis dahin einmalige Stichprobe zur Untersuchung der Galaxienentwicklung und für die Kosmologie, sondern löste geradezu einen Boom aus, mit den besten und größten Observatorien Nachbeobachtungen durchzuführen, neue Deep Fields zu erforschen und ähnliche Messungen in anderen Spektralbereichen zu machen.
Quelle: Spektrum der Wissenschaft/YouTube

Mal wieder eine faszinierende Folge der AstroViews!


Quelle: Spektrum der Wissenschaft/YouTube

Buchtipp: „Das Haus am Rande der Zeit“ – Ann Tatlock

Quelle: brunnen-verlag.de

Neulich las ich eine sehr interessante Buchrezension von Katja in ihrem Blog: “Das Haus am Rande der Zeit”.
Als “Zeitreisender” war ich von dieser Rezension sofort begeistert. Ich habe das Buch bestellt und was soll ich sagen: ich habe es in 3 Tagen ausgelesen. Beim Schreiben dieser Rezension hatte ich große Lust, das Buch nochmal zu lesen.

Zum Inhalt:
Das Jahr 1968: Aufgrund einer Affäre verlässt Pastor Patrick Crane seine Gemeinde und zieht mit seiner Frau und den beiden Kindern in ein altes, abgelegenes Haus in den Bergen. Dort geschehen ungewöhnliche Dinge: Immer wieder treffen die vier auf Menschen, die behaupten, selbst in diesem Haus zu wohnen und aus einer anderen Zeit zu kommen. Nur langsam beginnt die Familie zu ahnen, dass die unverhofften Begegnungen ein Geschenk sind – von Gott höchstpersönlich …
Quelle: “Das Haus am Rande der Zeit“ – Ann Tatlock (Buchrücken).

Am Anfang der Lektüre hatte ich Probleme mit dem Perspektivwechsel in den jeweiligen Kapiteln – die Handlung wird aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder Patrick, Meg und ihren Kindern Linda und Digger erzählt.
Nach kurzer Zeit hatte ich mich jedoch mit dem Erzählstil angefreundet und ich bin in der Handlung regelrecht versunken.
Das Leben von Meg gerät aus den Fugen als sie erfährt, dass ihr Mann sie mit ihrer Cousine betrogen hat. Das Ehepaar trennt sich jedoch nicht, sondern zieht mit ihren Kindern Linda und Digger in den Blue Ridge Mountains (North Carolina) in ein altes, abgelegenes Haus. Nach einer Legende sollen in dieser Gegend immer wieder ungewöhnliche Dinge geschehen und tatsächlich treffen die Familienmitglieder auf Personen, die behaupten, auch in diesem Haus zu wohnen.
Linda und Digger treffen im Haus immer wieder auf Mac und Austin aus dem Jahr 1916, Meg und Patrick haben Kontakt zu Celeste und Gavan aus dem Jahr 2005.

Die Handlung entwickelt sich ganz langsam; die Begegnungen mit den Zeitreisenden führt die Familie wieder zusammen und Meg versucht, ihrem Mann Patrick zu verzeihen.
Als die Familie jedoch gerade beginnt, den Sinn dieser Begegnungen zu verstehen, bringt plötzlich ein neues Ereignis die Familie an den Rand der Verzweiflung.

Quelle: brunnen-verlag.de

Fazit:
Das Buch hat ein sehr schönes Cover, eine angenehme Schriftgröße und kurze Kapitel.
Ann Tatlock versteht es sehr geschickt, verschiedene Zeitebenen miteinander zu verbinden und der Handlung einen christlichen Aspekt beizufügen. Das Ende des Buches endet mit einer Überraschung und der Leser erfährt, wer die Personen aus den anderen Zeiten sind.
Eine wunderschöne Geschichte, die sich von Kapitel zu Kapitel ganz langsam steigert. “Vergebung” ist das entscheidende Thema in der gesamten Handlung. Die Lektüre des Buches eröffnet auf manche Ereignisse im eigenen Leben eine völlig neue Perspektive. Ich habe selten ein Buch gelesen, das bei mir so lange nachgewirkt hat und immer noch nachwirkt.

Eine wirklich faszinierende Geschichte! Zeitreise mal ganz anders!

“Zeit ist das, was verhindert, dass alles auf einmal geschieht”.

Ray Cummings, The Girl in the Golden Atom
aus: “Das Haus am Rande der Zeit” – Ann Tatlock

siehe auch:
Website von Ann Tatlock
Ann Tatlock auf Twitter

Zeitreise durch ein deutsches Jahrhundert

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Vor genau 4 Jahren wurde ich in der Wochenzeitung DIE ZEIT auf eine Dokumentation aufmerksam, von der ich sofort fasziniert war: Die Edition Nahaufnahme.
Nach eingehender Lektüre im ZEIT-Shop war ich damals noch mehr fasziniert und habe die Edition bestellt.
In dieser Edition wird erstmals die deutsche Geschichte von 1918 – 1990 in privaten Filmaufnahmen gezeigt. Die Edition beinhaltet ein umfangreiches und sehr informatives Begleitbuch und insgesamt 8 DVDs, auf denen Filme von Hobby-Filmern enthalten sind, die mit ihrer Schmalfilmkamera jeweils “ihre” Zeit festgehalten haben.
So ensteht ein völlig neuer Blickwinkel, der in keiner “Wochenschau” oder anderen “öffentlichen Filmen” bisher zu sehen war.

In diesem Werk wurde bewusst auf Videomaterial verzichtet, und deshalb endet die Dokumenation auch mit dem Jahr 1990. Da bereits seit dem Jahr 1982 die Anzahl der Schmalfilmer aufgrund des aufkommenden Videobooms immer weiter zurückging, wurden auch nach diesem Zeitpunkt Schmalfilmkameras und entsprechende Projektoren  nicht mehr hergestellt. Einige Freaks filmen auch heute noch mit ihrer Schmalfilmkamera aus den 80-Jahren und haben auch noch entsprechende Projektoren.

In diesem Werk wird erläutert, dass in schwarz-weiß aufgenomme Schmalfilme eine Lebensdauer von bis zu 500 Jahren haben, Farbfilme mit diesem Medium immerhin noch eine Lebensdauer bis zu 100 Jahren. Die klassischen Videofilme und von Videofilmen selbstgebrannte DVDs haben wahrscheinlich nur eine Lebensdauer von maximal 30 Jahren.

Hier die Inhalte der DVDs:

DVD 1: Zwischen Weltkrieg und Diktatur, 1918-1932
DVD 2: Schein, Gewalt und Nazikult, 1933-1939
DVD 3: Blitzsiege, Vernichtung und totale Niederlage, 1939-1945
DVD 4: Wir werden wieder wer, Westzone und Bundesrepublik, 1945-1960

Abenteuer Schmalfilm: Interview mit dem Historiker und Filmautor Joachim Castan

DVD 5: Auferstehen aus Ruinen, SBZ und DDR, 1945-1960
DVD 6: Wohlstand für Alle !?, Bundesrepublik, 1961-1971
DVD 7: Krise und Amusement, Bundesrepublik, 1972-1990
DVD 8: Mauer, Platte und Wiedervereinigung, DDR 1961-1990

Essay: Schmalfilm – das kurze Leben eines Mediums (von Joachim Castan).

Die ZEIT-Edition ist (noch) im ZEIT-Shop zu einem mittlerweile reduzierten Preis erhältlich.
Diese DVDs kann ich mir immer wieder anschauen.

Absolute Kaufempfehlung!

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Quelle: eigene Fotos

Hier der Trailer:


Quelle: Zeitverlag/YouTube

Hörspiel-Zeitreise in die 50er/60er-Jahre: Paul Temple und der Fall Genf (Francis Durbridge)

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich über das Hörspiel “Sherlock Holmes und das Geheimnis des weißen Bandes” berichtet.
Auf der Seite hoerspieltipps.net habe ich jetzt entdeckt, dass Radio SRF 1 (Schweizer Radio und Fernsehen) momentan das Kriminalhörspiel “Paul Temple und der Fall Genf” von Francis Durbridge in 6 Folgen ausstrahlt.

Paul Temple ist ein fiktiver Kriminalschriftsteller und Privatdetektiv in Romanen des britischen Schriftstellers Francis Durbridge (1912–1998), zusammen mit seiner Ehefrau Steve löst er die kniffligsten Fälle. Die Hörspiele waren in den 50er/60er-Jahren sehr beliebt, zumal zur damaligen Zeit nicht jeder Haushalt in Deutschland ein Fernsehgerät besaß (1955 gab es erst 100.000 Fernsehgeräte im Bundesgebiet und 1957 war die erste Fernsehteilnehmer-Million erreicht).
Die einzelnen Folgen endeten jeweils mit einem spannenden Cliffhänger und der Hörer musste meistens eine Woche warten, bis die nächste Folge ausgestrahlt wurde.
Die Tonqualität der einzelnen Folgen ist hervorragend und die musikalische Untermalung erzeugt höchste Spannung!

Da ich absoluter Paul Temple-Fan bin und alle Hörspiele habe, kann ich die spannenden Krimis mit Paul Temple und seiner Frau Steve nur wärmstens empfehlen.

Quelle: der Hörverlag

Die Handlung:
Der Londoner Finanzmagnat Maurice Lonsdale bittet den Schriftsteller und Privatdetektiv Paul Temple und dessen Frau Steve um Hilfe. Sein Schwager ist bei einem Verkehrsunfall in Genf ums Leben gekommen.
Lonsdales Schwester glaubt aber nicht, dass der Mann, der bei dem Unfall getötet wurde, tatsächlich ihr Mann ist. Die Witwe hat nämlich von ihrem vermeintlich toten Mann ein Paket aus St. Moritz erhalten mit der Nachricht: «Mach dir bitte keine Sorgen. Du hörst wieder von mir!» Als die Temples einem Mordanschlag nur knapp entkommen, fliegen sie nach Genf, um die Spur des Toten aufzunehmen.
Quelle: SRF

Alle Folgen können bis zum 6.03.2017 auf der Seite des SRF nachgehört werden, ein Download ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich.
Die Folgen 1 und 2 wurden bereits ausgestrahlt, Folgen 3-6 werden im Februar jeweils Montags veröffentlicht.

Hier ist Folge 1 des Hörspiels:


Quelle: SRF 1

Die aufwändig inszenierten Hörspiele des WDR, überwiegend mit René Deltgen und Annemarie Cordes in den Hauptrollen, sind Kult!
Das erste Hörspiel “Paul Temple und die Affäre Gregory ” wurde Ende 1949 vom NWDR ausgestrahlt, das letzte Hörspiel der Reihe (Paul Temple und der Fall Alex) wurde vom WDR im Jahr 1968 gesendet.

Viel Spaß beim Zuhören!

Sollten Sie erst nach dem 6.03.2017 diesen Beitrag lesen: sämtliche Paul Temple-Hörspiele sind natürlich im Handel :-)

siehe auch:
Francis Durbridge Homepage: Paul Temple
Bastian Pastewka entdeckt altes Krimihörspiel
Paul Temple-Hörspiele im Hörverlag
Paul Temple-Hörspiele im Audio-Verlag

Zeitreise ins Jahr 1968 – Weihnachtsbotschaft vom Mond

Im Dezember 1968 haben Menschen zum ersten Mal unseren Planeten mit dem Ziel verlassen, zum Mond zu fliegen.
Ich habe darüber bereits in einem früheren Beitrag berichtet.

Mit dem Flug von Apollo 8 gingen die drei Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell ein sehr hohes Risiko ein.
Frank Borman sagte in einem späteren Interview, dass die realistischen Chancen, wieder heil auf der Erde zu landen, maximal 50:50 waren.
Die Saturn V-Trägerrakete war zuvor nur unbemannt getestet worden. Nach dem tragischen Tod der Apollo 1-Astronauten wurde das Apollo-Programm komplett umgebaut und mit Apollo 7 wurde zuvor nur einmal die Apollo-Kapsel in der Erdumlaufbahn getestet, der Start erfolgte mit der kleineren Trägerrakete Saturn Ib.

Als Apollo 8 die Mondumlaufbahn erreichte, saß ich als kleiner Junge vor dem Fernseher und sah – wie alle Menschen – zum ersten Mal die Erde in vollem Umfang im Weltraum schweben. Ein atemberaubender Anblick.
Ich verstand damals noch nicht so ganz, wie ich den Planeten Erde sehen konnte, obwohl ich gleichzeitig auf diesem Planeten lebte.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Live-Übertragung, in der die Astronauten am 24.12.1968 die Weihnachtsbotschaft vorlasen.

Earthrise – Erdaufgang am 24.12.1968. Quelle: NASA

Nachdem die Astronauten die Erde gezeigt hatten, wurde die Kamera umgeschaltet und die Mondoberfläche war zu sehen.
Hier ist die Originalaufnahme von damals (engl. Untertitel können bei Bedarf zugeschaltet werden).


Quelle: NASA.gov Video/YouTube

“We are now approaching lunar sunrise, and for all the people back on Earth, the crew of Apollo 8 has a message that we would like to send to you. In the beginning, God created the Heaven and the Earth. And the Earth was without form and void, and darkness was upon the face of the deep. And the spirit of God moved upon the face of the waters, and God said, ‘Let there be light.’ And there was light. And God saw the light, that it was good, and God divided the light from the darkness.”

„Wir nähern uns nun dem lunaren Sonnenaufgang. Und für alle Menschen unten auf der Erde hat die Besatzung der Apollo 8 eine Botschaft, die wir euch senden möchten: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser, und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott teilte das Licht von der Dunkelheit.”
– Bill Anders

“And God called the light Day, and the darkness he called Night. And the evening and the morning were the first day. And God said, ‘Let there be a firmament in the midst of the waters. And let it divide the waters from the waters.’ And God made the firmament and divided the waters which were under the firmament from the waters which were above the firmament. And it was so. And God called the firmament Heaven. And the evening and the morning were the second day.”

„Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und Gott sprach: Es werde ein Gewölbe zwischen den Wassern, das da scheide zwischen den Wassern. Da machte Gott das Gewölbe und schied das Wasser unter dem Gewölbe von dem Wasser über dem Gewölbe. Und es geschah also. Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.“
– Jim Lovell

“And God said, ‘Let the waters under the Heavens be gathered together into one place. And let the dry land appear.’ And it was so. And God called the dry land Earth. And the gathering together of the waters called he seas. And God saw that it was good. And from the crew of Apollo 8, we close with good night, good luck, a Merry Christmas and God bless all of you – all of you on the good Earth.”

„Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Stellen. Lass trockenes Land erscheinen. Und so geschah es. Und Gott nannte das trockene Land Erde und die Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. Und von der Besatzung der Apollo 8: Wir schließen mit einem Gute Nacht, Viel Glück, fröhliche Weihnachten und Gott segne euch alle – euch alle auf der guten Erde.“
– Frank Borman

Quelle: Wikipedia, NASA

Immer wenn ich diese Aufnahme sehe, bekomme ich eine “Gänsehaut”.
Und ich habe aufgrund des aktuellen Weltgeschehens momentan das Gefühl, dass sich die Menschheit seit 1968 nicht viel weiterentwickelt hat. Aber das müssen andere beurteilen.
Um mit den Worten des deutschen Astronauten Alexander Gerst zu sprechen:
“Was würde ein Außerirdischer, der sich der Erde nähert, darüber denken, dass wir uns auf diesem Planeten immer noch gegenseitig umbringen?”

Ich wünsche meinen Lesern ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Neues Jahr!

Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen Besuchern und hoffe, dass Sie auch im Jahr 2017 wieder vorbeischauen!

siehe auch:
Der erste Blick vom Mond auf die Erde – 24.12.1968
Apollo 8: The (second) greatest Christmas story ever told

Zeitreise ins Jahr 1976: ABBA – Dancing Queen (16.08.1976)

Am 16.08.1976 – also vor 40 Jahren – wurde einer der erfolgreichsten Hits der Gruppe ABBA sowie mit über sechs Millionen Exemplaren eine der meistverkauften Singles der 1970er Jahre veröffentlicht: “Dancing Queen”.
Als großer ABBA-Fan höre ich auch heute noch regelmäßig Songs dieser unvergessenen Pop-Gruppe. Auch nach 40 Jahren hören sich die Musikstücke noch unglaublich frisch und zeitlos an.
Die Entstehung von “Dancing Queen” ist auf Wikipedia ausführlich beschrieben.

Hier eine Aufnahme aus der legendären TV-Sendung disco mit Ilja Richter, auch diese Sendung ist Kult und ich habe sie regelmäßig gesehen.
Ganz typisch bei dieser Aufnahme ist das Publikum im Studio, das regungslos zuhörte und irgendwie gar nicht glauben konnte, dass ABBA gerade auf der Bühne singt.
So waren die Zeiten damals :-)


Quelle: MyABBAtunesA0815007/YouTube

siehe auch: YouTube-Kanal ZDF Disco