Buchtipp: „Das Haus am Rande der Zeit“ – Ann Tatlock

Quelle: brunnen-verlag.de

Neulich las ich eine sehr interessante Buchrezension von Katja in ihrem Blog: “Das Haus am Rande der Zeit”.
Als “Zeitreisender” war ich von dieser Rezension sofort begeistert. Ich habe das Buch bestellt und was soll ich sagen: ich habe es in 3 Tagen ausgelesen. Beim Schreiben dieser Rezension hatte ich große Lust, das Buch nochmal zu lesen.

Zum Inhalt:
Das Jahr 1968: Aufgrund einer Affäre verlässt Pastor Patrick Crane seine Gemeinde und zieht mit seiner Frau und den beiden Kindern in ein altes, abgelegenes Haus in den Bergen. Dort geschehen ungewöhnliche Dinge: Immer wieder treffen die vier auf Menschen, die behaupten, selbst in diesem Haus zu wohnen und aus einer anderen Zeit zu kommen. Nur langsam beginnt die Familie zu ahnen, dass die unverhofften Begegnungen ein Geschenk sind – von Gott höchstpersönlich …
Quelle: “Das Haus am Rande der Zeit“ – Ann Tatlock (Buchrücken).

Am Anfang der Lektüre hatte ich Probleme mit dem Perspektivwechsel in den jeweiligen Kapiteln – die Handlung wird aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder Patrick, Meg und ihren Kindern Linda und Digger erzählt.
Nach kurzer Zeit hatte ich mich jedoch mit dem Erzählstil angefreundet und ich bin in der Handlung regelrecht versunken.
Das Leben von Meg gerät aus den Fugen als sie erfährt, dass ihr Mann sie mit ihrer Cousine betrogen hat. Das Ehepaar trennt sich jedoch nicht, sondern zieht mit ihren Kindern Linda und Digger in den Blue Ridge Mountains (North Carolina) in ein altes, abgelegenes Haus. Nach einer Legende sollen in dieser Gegend immer wieder ungewöhnliche Dinge geschehen und tatsächlich treffen die Familienmitglieder auf Personen, die behaupten, auch in diesem Haus zu wohnen.
Linda und Digger treffen im Haus immer wieder auf Mac und Austin aus dem Jahr 1916, Meg und Patrick haben Kontakt zu Celeste und Gavan aus dem Jahr 2005.

Die Handlung entwickelt sich ganz langsam; die Begegnungen mit den Zeitreisenden führt die Familie wieder zusammen und Meg versucht, ihrem Mann Patrick zu verzeihen.
Als die Familie jedoch gerade beginnt, den Sinn dieser Begegnungen zu verstehen, bringt plötzlich ein neues Ereignis die Familie an den Rand der Verzweiflung.

Quelle: brunnen-verlag.de

Fazit:
Das Buch hat ein sehr schönes Cover, eine angenehme Schriftgröße und kurze Kapitel.
Ann Tatlock versteht es sehr geschickt, verschiedene Zeitebenen miteinander zu verbinden und der Handlung einen christlichen Aspekt beizufügen. Das Ende des Buches endet mit einer Überraschung und der Leser erfährt, wer die Personen aus den anderen Zeiten sind.
Eine wunderschöne Geschichte, die sich von Kapitel zu Kapitel ganz langsam steigert. “Vergebung” ist das entscheidende Thema in der gesamten Handlung. Die Lektüre des Buches eröffnet auf manche Ereignisse im eigenen Leben eine völlig neue Perspektive. Ich habe selten ein Buch gelesen, das bei mir so lange nachgewirkt hat und immer noch nachwirkt.

Eine wirklich faszinierende Geschichte! Zeitreise mal ganz anders!

“Zeit ist das, was verhindert, dass alles auf einmal geschieht”.

Ray Cummings, The Girl in the Golden Atom
aus: “Das Haus am Rande der Zeit” – Ann Tatlock

siehe auch:
Website von Ann Tatlock
Ann Tatlock auf Twitter

Zeitreise durch ein deutsches Jahrhundert

P1020325

Vor genau 4 Jahren wurde ich in der Wochenzeitung DIE ZEIT auf eine Dokumentation aufmerksam, von der ich sofort fasziniert war: Die Edition Nahaufnahme.
Nach eingehender Lektüre im ZEIT-Shop war ich damals noch mehr fasziniert und habe die Edition bestellt.
In dieser Edition wird erstmals die deutsche Geschichte von 1918 – 1990 in privaten Filmaufnahmen gezeigt. Die Edition beinhaltet ein umfangreiches und sehr informatives Begleitbuch und insgesamt 8 DVDs, auf denen Filme von Hobby-Filmern enthalten sind, die mit ihrer Schmalfilmkamera jeweils “ihre” Zeit festgehalten haben.
So ensteht ein völlig neuer Blickwinkel, der in keiner “Wochenschau” oder anderen “öffentlichen Filmen” bisher zu sehen war.

In diesem Werk wurde bewusst auf Videomaterial verzichtet, und deshalb endet die Dokumenation auch mit dem Jahr 1990. Da bereits seit dem Jahr 1982 die Anzahl der Schmalfilmer aufgrund des aufkommenden Videobooms immer weiter zurückging, wurden auch nach diesem Zeitpunkt Schmalfilmkameras und entsprechende Projektoren  nicht mehr hergestellt. Einige Freaks filmen auch heute noch mit ihrer Schmalfilmkamera aus den 80-Jahren und haben auch noch entsprechende Projektoren.

In diesem Werk wird erläutert, dass in schwarz-weiß aufgenomme Schmalfilme eine Lebensdauer von bis zu 500 Jahren haben, Farbfilme mit diesem Medium immerhin noch eine Lebensdauer bis zu 100 Jahren. Die klassischen Videofilme und von Videofilmen selbstgebrannte DVDs haben wahrscheinlich nur eine Lebensdauer von maximal 30 Jahren.

Hier die Inhalte der DVDs:

DVD 1: Zwischen Weltkrieg und Diktatur, 1918-1932
DVD 2: Schein, Gewalt und Nazikult, 1933-1939
DVD 3: Blitzsiege, Vernichtung und totale Niederlage, 1939-1945
DVD 4: Wir werden wieder wer, Westzone und Bundesrepublik, 1945-1960

Abenteuer Schmalfilm: Interview mit dem Historiker und Filmautor Joachim Castan

DVD 5: Auferstehen aus Ruinen, SBZ und DDR, 1945-1960
DVD 6: Wohlstand für Alle !?, Bundesrepublik, 1961-1971
DVD 7: Krise und Amusement, Bundesrepublik, 1972-1990
DVD 8: Mauer, Platte und Wiedervereinigung, DDR 1961-1990

Essay: Schmalfilm – das kurze Leben eines Mediums (von Joachim Castan).

Die ZEIT-Edition ist (noch) im ZEIT-Shop zu einem mittlerweile reduzierten Preis erhältlich.
Diese DVDs kann ich mir immer wieder anschauen.

Absolute Kaufempfehlung!

P1020324 P1020323 P1020322 P1020321 P1020320
Quelle: eigene Fotos

Hier der Trailer:


Quelle: Zeitverlag/YouTube

Der Mond am Abend des 09.02.2017

Da in der Nacht zum 11.02.2017 eine Halbschatten-Mondfinsternis zu sehen sein wird, habe ich spontan heute schon mal unseren Erdtrabanten aufgenommen. Er stand sehr hell und hoch am Himmel.
Ich hoffe, dass mir von der Halbschatten-Mondfinsternis auch ein Foto gelingt, falls der Himmel klar ist und ich auch pünktlich im Garten stehe :-)
Zum Vergrößern einmal klicken.

siehe auch:
Abenteuer Astronomie – Halbschatten-Mondfinsternis am 10./11. Februar

Fake News und Social Bots – Rechtsbelehrung Folge 43 (Jura-Podcast)

Die Folge 43 des Jura-Podcasts „Rechtsbelehrung“ (mit Radiojournalist Marcus Richter und Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke) widmet sich diesmal dem aktuellen Thema “Fake News” und “Social Bots”.

Die Frage, die sich mir nach dem Hören dieser Folge stellt ist, wo fangen „Fake News“ an? In den Nachrichten werden z.B. oft Bilder gezeigt, die nachweislich schon früher gezeigt wurden und nicht zur aktuellen Meldung gehören. Was kann ich noch glauben und was nicht? Nicht nur auf Facebook, Twitter & Co., sondern auch in der öffentlichen Berichterstattung im Fernsehen.
Diese Folge zeigt sehr gut auf, dass man Fake News kaum juristisch verfolgen kann.
Aber Facebook & Co. sollten meines Erachtens schon juristisch gezwungen werden, nachgewiesene Fake News zu löschen. Wer so viel Geld mit diesen Plattformen verdient, hat auch eine entsprechende Verantwortung gegenüber den Usern. Aber da müssten viele Länder an einem Strang ziehen, dann würde sich meines Erachtens auch was ändern.

Und wieweit beeinflussen Social Bots politische Stimmungen? Sind sie nur eine Begleiterscheinung moderner Techniken oder geht die Beeinflussung in den einzelnen Social Media Plattformen schon über das „normale“ Maß hinaus?

Den Inhalt des Podcasts finden Sie auf folgender Seite, hier kann die Folge gehört werden, es gibt weiterführende Links und der Podcast wird zum Download angeboten.

Rechtsbelehrung ist ein Jurapodcast, in dem monatlich aktuelle Rechtsfragen der Netzwelt besprochen werden.

Hier kann die Folge ebenfalls direkt angehört werden:


Quelle: rechtsbelehrung.com

Übrigens: ganz am Anfang der Sendung gibt es auch schon Fake News :-) Haben Sie es bemerkt?

Hinweis:
Einen Überblick über alle Folgen der „Rechtsbelehrung“ finden Sie hier.

Hörspiel-Zeitreise in die 50er/60er-Jahre: Paul Temple und der Fall Genf (Francis Durbridge)

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich über das Hörspiel “Sherlock Holmes und das Geheimnis des weißen Bandes” berichtet.
Auf der Seite hoerspieltipps.net habe ich jetzt entdeckt, dass Radio SRF 1 (Schweizer Radio und Fernsehen) momentan das Kriminalhörspiel “Paul Temple und der Fall Genf” von Francis Durbridge in 6 Folgen ausstrahlt.

Paul Temple ist ein fiktiver Kriminalschriftsteller und Privatdetektiv in Romanen des britischen Schriftstellers Francis Durbridge (1912–1998), zusammen mit seiner Ehefrau Steve löst er die kniffligsten Fälle. Die Hörspiele waren in den 50er/60er-Jahren sehr beliebt, zumal zur damaligen Zeit nicht jeder Haushalt in Deutschland ein Fernsehgerät besaß (1955 gab es erst 100.000 Fernsehgeräte im Bundesgebiet und 1957 war die erste Fernsehteilnehmer-Million erreicht).
Die einzelnen Folgen endeten jeweils mit einem spannenden Cliffhänger und der Hörer musste meistens eine Woche warten, bis die nächste Folge ausgestrahlt wurde.
Die Tonqualität der einzelnen Folgen ist hervorragend und die musikalische Untermalung erzeugt höchste Spannung!

Da ich absoluter Paul Temple-Fan bin und alle Hörspiele habe, kann ich die spannenden Krimis mit Paul Temple und seiner Frau Steve nur wärmstens empfehlen.

Quelle: der Hörverlag

Die Handlung:
Der Londoner Finanzmagnat Maurice Lonsdale bittet den Schriftsteller und Privatdetektiv Paul Temple und dessen Frau Steve um Hilfe. Sein Schwager ist bei einem Verkehrsunfall in Genf ums Leben gekommen.
Lonsdales Schwester glaubt aber nicht, dass der Mann, der bei dem Unfall getötet wurde, tatsächlich ihr Mann ist. Die Witwe hat nämlich von ihrem vermeintlich toten Mann ein Paket aus St. Moritz erhalten mit der Nachricht: «Mach dir bitte keine Sorgen. Du hörst wieder von mir!» Als die Temples einem Mordanschlag nur knapp entkommen, fliegen sie nach Genf, um die Spur des Toten aufzunehmen.
Quelle: SRF

Alle Folgen können bis zum 6.03.2017 auf der Seite des SRF nachgehört werden, ein Download ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich.
Die Folgen 1 und 2 wurden bereits ausgestrahlt, Folgen 3-6 werden im Februar jeweils Montags veröffentlicht.

Hier ist Folge 1 des Hörspiels:


Quelle: SRF 1

Die aufwändig inszenierten Hörspiele des WDR, überwiegend mit René Deltgen und Annemarie Cordes in den Hauptrollen, sind Kult!
Das erste Hörspiel “Paul Temple und die Affäre Gregory ” wurde Ende 1949 vom NWDR ausgestrahlt, das letzte Hörspiel der Reihe (Paul Temple und der Fall Alex) wurde vom WDR im Jahr 1968 gesendet.

Viel Spaß beim Zuhören!

Sollten Sie erst nach dem 6.03.2017 diesen Beitrag lesen: sämtliche Paul Temple-Hörspiele sind natürlich im Handel :-)

siehe auch:
Francis Durbridge Homepage: Paul Temple
Bastian Pastewka entdeckt altes Krimihörspiel
Paul Temple-Hörspiele im Hörverlag
Paul Temple-Hörspiele im Audio-Verlag