Roman von Andy Weir – DER MARSIANER

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Quelle: Heyne-Verlag

 

Titel: Der Marsianer

Autor: Andy Weir

Broschiert: 512 Seiten
Verlag:
 Heyne (13. Oktober 2014)
ISBN:
 978-3453315839

Erster Satz: “Logbuch: Sol 6. Ich bin so was von im Arsch.”
Letzter Satz: “Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens.”

Inhalt:

Astronaut Mark Watney ist auf dem besten Weg, zu einer lebenden Legende zu werden. Als einer der ersten Menschen in der Geschichte der Raumfahrt betritt er auf dem dritten bemannten Flug zum Mars (Ares 3) die Oberfläche unseres Nachbarplaneten.
Doch ausgerechnet bei seinem ersten Spaziergang auf dem Roten Planeten gerät Mark in einen Sandsturm und verliert das Bewusstsein. Als er wieder aufwacht, ist er allein auf dem Mars, denn seine Crew ist – in der Annahme, Mark sei in dem Sandsturm umgekommen – bereits wieder auf dem Weg zur Erde.
Jetzt ist Mark allein auf dem Planeten, dessen Atmosphäre einem Menschen das Atmen fast unmöglich macht. Dessen extreme Temperaturen die Haut eines Menschen innerhalb kürzester Zeit verbrennen. Und dessen öde Landschaft nichts hervorbringt, was ein Mensch essen könnte.
Kurz gesagt: Mark ist so gut wie tot.
Doch dann gelingt es ihm, Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Während die NASA fieberhaft an einem Plan arbeitet, um Mark zu retten, bleibt ihm selbst nur eines zu tun: Warten und Überleben. Doch die Zeit und der Mars arbeiten gegen ihn…
(Quelle: Der Marsianer, Heyne-Verlag, Klappentext)

Meine Meinung:

Das Buch hat mich sofort begeistert. Andy Weir hat die Handlung sehr realitätsnah aufgebaut und der Leser kann sich sehr gut vorstellen, dass eine Landung auf dem Mars in 10 oder 20 Jahren genauso ablaufen könnte. Die von Andy Weir geschaffene Hauptfigur Mark Watney ist mir auf Anhieb sehr sympathisch gewesen. Immer dann, wenn man denkt, die Spannung ist nicht mehr zu überbieten, kommt noch eine neue Überraschung hinzu. Ich konnte das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen und hätte es am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Die gesamte Handlung wirkt schlüssig und logisch und das Gefühl kommt auf, selbst auf dem Mars zu sein und Mark Watney zu beobachten, wie er auch aussichtslos erscheinende Probleme realistisch meistert.
Besonders gut gelungen ist der regelmäßige Perspektivwechsel vom Mars auf die Erde, wo versucht wird, unterschiedliche Szenarien zu entwerfen, um Mark Watney zu retten.

Andy Weir, der diesen Roman in seiner Freizeit schrieb, fand sämtliche Informationen zum Roman im Internet und stellte zunächst Kapitel für Kapitel kostenlos auf seiner Website zur Verfügung.
Nachdem immer mehr Leser und auch Mitarbeiter der NASA und Astronauten Interesse an einem Ebook äußerten, bot er seinen Roman als Ebook über Amazon für 99 Cent an, da Amazon ein kostenloses Einstellen nicht erlaubt.
Das E-Book wurde in den folgenden Monaten mehrere tausend Mal heruntergeladen und es kam sehr schnell in die Top-Ten der Science-Fiction Bestseller-Liste.
Jetzt wurden Verlage auf das Buch aufmerksam und das Ebook kam erstmals als Hardcover heraus und platzierte sich ebenfalls sofort ganz oben in den Bestsellerlisten. Kurz danach wurden die Filmrechte erworben und der Film soll am 08.10.2015 mit Matt Damon in der Hauptrolle in die Kinos kommen. Ich bin schon sehr gespannt!

Fazit:

Wer sich für die Raumfahrt und Science-Fiction interessiert, für den ist “Der Marsianer” ein sehr spannender Roman und ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!

In der Januar-Ausgabe der STERNSTUNDE gibt es ein sehr interessantes Interview mit dem Autor Andy Weir (von 00:50 – 07:40).


Quelle: Sternstunde-Online/YouTube

Hier ein erster kurzer Trailer des Kinofilms, der bereits am 08.10.2015 erscheinen soll:


Quelle: CBR Trailers/YouTube

Wer sich einmal wie Mark Watney fühlen möchte, der kann sich hier einen Sonnenuntergang auf dem Mars anschauen, der auf Bildern des Mars Rovers Curiosity basiert, die am 15.04.2015 aufgenommen wurden. Die Musik zum Film finde ich sehr stimmungsvoll. Diese 6 Minuten Zeit sollte man sich nehmen.


Quelle: Astro0umsf/YouTube

Weitere Informationen zu diesem Video finden Sie hier.

Nach der Lektüre des Buches kann ich einen sehr interessanten Podcast über das Buch empfehlen. Hier geht es zum entsprechenden Blogpost mit der Möglichkeit zum Download:

https://www.sigma2foxtrot.com/sigma-2-foxtrot-007-andy-weir-der-marsianer/

In diesem Sinne: Ad astra! (Auf zu den Sternen!)….oder zumindest zum Mars :-)

Astronaut Alexander Gerst berichtete auf der re:publica 2015 über seine Weltraum-Mission

ESA-Astronaut Alexander Gerst lebte und arbeitete von Mai bis November 2014 im Rahmen seiner “Blue Dot”-Mission auf der Internationalen Raumstation ISS. Als @Astro_Alex begeisterte er viele Menschen mit faszinierenden Fotos und Videos der Erde.
Auf der re:publica 2015 berichtete Alexander Gerst über seine Mission.

Ein spannender Vortrag mit interessanten und zugleich wunderschönen Bildern.
Einfach nur großartig!


Quelle: re:publica/YouTube

Das Videotagebuch des Astronauten Chris Hadfield

Millionen haben das Video gesehen, in dem der kanadische Astronaut Chris Hadfield singend und Gitarre spielend durch die Raumstation ISS schwebt. Fasziniert schauen die Menschen seither nach oben: Wie verändert der Blick aus 400 km Höhe die Sicht auf unser Leben?

Vor einiger Zeit habe ich über das Buch des Astronauten Chris Hadfield “Anleitung zur Schwerelosigkeit” ausführlich berichtet.
Nun wurde ein Videotagebuch veröffentlicht, das seinen letzten Flug an Bord der Raumstation ISS mit spektakulären Aufnahmen und ausführlichen Erläuterungen von Chris Hadfield schildert.
Das Videotagebuch wurde in 4 Teilen von dbate auf YouTube veröffentlicht.
Die Videos sind faszinierend und ergänzen wunderbar sein Buch “Anleitung zur Schwerelosigkeit”.
Nach einer kurzen allgemeinen Einführung (in jedem Video gleich) beginnt nach ca. einer Minute der jeweilige Teil 1-4 (Gesamtlänge ca. 35 Minuten).





Quelle: dbate.de/YouTube

siehe auch:
Buch: Chris Hadfield – Anleitung zur Schwerelosigkeit

Selfie des Tages

Das Selfie des gestrigen Tages:

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst beim EVA27 (Weltraumspaziergang) an der Internationalen Raumstation ISS.
@astro_alex ist damit der 3. deutsche Astronaut, der einen Weltraumspaziergang durchgeführt hat.

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Quelle: Alexander Gerst/ESA

siehe auch:
Deutscher Astronaut im Außeneinsatz: An der Leine im All (SPIEGEL-ONLINE)

Musikvideo: I.S.S. (Is Somebody Singing)

Das folgende Musikvideo ist zwar schon über ein Jahr alt, aber ich habe es erst vor einigen Tagen zum ersten Mal gesehen und finde es einfach wunderbar.

Der kanadische Astronaut Chris Hadfield, über den ich am 30.07.2014 zuletzt berichtete, hat im März 2013 zusammen mit Ed Robertson und den Barenaked Ladies live von der ISS Raumstation das Musikstück I.S.S. (Is Somebody Singing) gesungen.
Chris Hadfield singt und spielt Gitarre im All in der Cupola der ISS Raumstation und gemeinsam mit den Musikern auf der Erde ist dabei ein faszinierendes Musikstück entstanden.
Weitere Hintergründe zu der Aktion finden Sie hier.


Direktlink zum Video
Quelle: RTMS Library – Ms. Shisko/YouTube

siehe auch: David Bowie im Weltraum

Buch: Chris Hadfield – Anleitung zur Schwerelosigkeit

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Quelle: Verlag Heyne

Millionen haben das Video gesehen, in dem der kanadische Astronaut Chris Hadfield singend und Gitarre spielend durch die Raumstation ISS schwebt. Fasziniert schauen die Menschen seither nach oben: Wie verändert der Blick aus 400 km Höhe die Sicht auf unser Leben?
Chris Hadfield nimmt uns mit in schwindelerregende Sphären: Er erzählt von riskanten Manövern und von der Kunst, stets auf das Schlimmste vorbereitet zu sein und zugleich an das Unmögliche zu glauben.

Chris Hadfield ist neun Jahre alt, als er im Juli 1969 die Mondlandung live im Fernsehen verfolgt. Augenblicklich weiß er, was er werden will: Astronaut! Mittlerweile hat er an die 4000 Stunden im Weltraum verbracht und gehört zu den erfahrensten Raumfahrern der Welt – zuletzt als Kommandeur der internationalen Raumstation ISS. Jetzt nimmt er uns mit in den Weltraum: Wir erfahren, wie man überhaupt Astronaut wird (für alle, die den Traum noch nicht aufgegeben haben), was man dafür alles können muss (u.a. Schwimmen!, Toiletten reparieren), wie sich der erste Raketenstart anfühlt (als säße man in einem Container, der von einem riesigen LKW gerammt wird) und was man beim ersten Raumspaziergang beachten muss.

Eine realistische, humorvolle, aber auch demütige Liebeserklärung an das Leben auf der Erde und die Wunder des Universums, die uns zeigt, wie viel Bodenhaftung man braucht, um abheben zu können.

Über den Autor und weitere Mitwirkende:

Chris Hadfield, geboren 1959 in Ontario, ist kanadischer Astronaut. Er machte eine Ausbildung zum Kampf- und Testpiloten und schaffte es 1992 in das Astronautenprogramm der kanadischen Weltraumbehörde (CSA). 1995 fliegt er mit der Raumfähre Atlantis zum ersten Mal ins All, 2001 folgt mit der Endeavour sein erster Außenbordeinsatz. Als Capsule Communicator (CAPCOM) war er an über 25 Shuttle-Flügen beteiligt, von 2001 bis 2003 war er Direktor für den Raumfahrtbetrieb der NASA in Russland, ab 2003 Leiter der Robotertechnik und von 2006 bis 2008 Leiter der ISS-Abläufe im NASA-Astronautenbüro in Houston. Im Dezember 2012 bricht er – als Kommandant der ISS – zu seinem längsten und letzten Weltraumflug auf und avanciert mit seinen Bilden von der Erde, seinen Videos und Twitter-Nachrichten zum Internetstar. Hadfield ist mit seiner Jugendliebe Helen verheiratet, mit der er drei Kinder hat.

Quelle: Chris Hadfield – Anleitung zur Schwerelosigkeit (Klappentext).

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Chris Hadfield, Quelle: NASA

Meine Rezension:
Ich habe das Buch vor einigen Tagen zu Ende gelesen und bin begeistert! Mit einigen kurzen Unterbrechungen habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Chris Hadfield schreibt über sein Leben und den Wunsch, Astronaut zu werden, sehr plastisch und verständlich. Ich wollte als Jugendlicher auch immer Astronaut werden, aber nach der Lektüre des Buches bin ich diesbezüglich doch ziemlich desillusioniert. Ich wäre sicherlich nicht bereit dazu gewesen, diese Strapazen und Mühen auf mich zu nehmen, um ins All zu kommen. Umso mehr bewundere ich den Autor, wie er seinen Kindheitstraum dann auch später umgesetzt hat.
Das Buch ist absolut lesenswert und gibt wertvolle Tipps, die man auch auf der Erde für “normale” Alltagsentscheidungen verwenden könnte. Der deutsche Titel “Anleitung zur Schwerelosigkeit” ist etwas verwirrend, der Originaltitel “An Astronaut’s Guide to Life on Earth” trifft den Inhalt des Buches wesentlich besser (daher auch der deutsche Untertitel “Was wir im All fürs Leben lernen können”).
Schon während seines Aufenthaltes auf der ISS hat Chris Hadfield viele Tweets mit Fotos zur Erde geschickt. Weltweit bekannt wurde er durch das Video aus der ISS zu „Space Oddity“. Leider sind mittlerweile nach einem Jahr die Rechte abgelaufen und das Video wurde offiziell wieder aus dem Netz genommen.
Es ist allerdings (noch) auf anderen YouTube-Kanälen zu finden.

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert: sein Weg zum Traumberuf Astronaut, der Aufenthalt im All während der Space Shuttle Missionen, seine Tätigkeit als Capsule Communicator (CAPCOM) auf der Erde bei über 25 Shuttle-Flügen, sein Leben als Kommandant auf der ISS und die Zeit nach der Rückkehr.

Ausführlich beschreibt er sein jahrelanges Astronauten-Training in Kanada, den USA und Russland. Auch die Zeit nach der Rückkehr aus dem All zur Erde wird ausführlich beschrieben, als sich sein Körper erst nach sehr langer Zeit wieder an die (Schwerkraft-) Verhältnisse auf der Erde angepasst hat.
Mich haben die einzelnen Geschichten, die Chris Hadfield im Laufe der Jahre erlebt hat, sehr fasziniert. Ich könnte jetzt einzelne Episoden hervorheben, die mich besonders beeindruckt haben, wie z.B. der erste Außenbordeinsatz an der ISS, als ihm Tränen in den Augen die Sicht versperrten und den Erfolg der Mission in große Gefahr brachten oder gegen Ende seiner letzten Mission, als ein Ammoniakleck an der Außenhülle die Kühlung und Stromversorgung an Bord der ISS gefährdete.
Aber mein Tipp: einfach das Buch lesen und sich selbst wie ein Astronaut fühlen.

Fazit:
Als Raumfahrt- und SciFi-Fan kann ich dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Auch Leser, die sich bisher nicht für Raumfahrt interessieren, werden sicherlich von diesem Buch fasziniert sein. Und für alle, die später einmal Astronaut werden möchten, ist das Buch auf jeden Fall ein Muss :-)

1. Space Shuttle-Flug STS-74 (Start: 12.11.1995)


Quelle: NASA STI Program und 3210andLiftoff/YouTube

2. Space Shuttle-Flug STS-100 (Start: 19.04.2001)

Quelle: 3210andLiftoff/YouTube

3. Flug: Start zur Internationalen Raumstation ISS (Start: 19.12.2012)
ISS-Expedition 34 und 35

Quelle: SpaceVids.tv/YouTube

3. Flug: Landung Expedition 35 Soyuz TMA-07M

Quelle: dxrts/YouTube

Weiterführende Links:
Sterne und Weltraum – Rückschau auf ein Leben als Raumfahrer
YouTube-Kanal: Chris Hadfield
YouTube-Kanal: VideoFromSpace

ScienceBlog Astrodicticum simplex:
Astronauten sind immer noch cool
Rezension: “Anleitung zur Schwerelosigkeit”: Chris Hadfields Leben als Astronaut

UPDATE:
Der verifizierte Twitter-Account von @Cmdr_Hadfield hat soeben diese Rezension auf Twitter favorisiert! Ich bin begeistert!