Reisebericht La Gomera – Teil 3: San Sebastián

Wer mit der Fähre von Teneriffa nach La Gomera gelangt, erreicht nach ca. 50 Minuten den Hafen von San Sebastián, der Hauptstadt von La Gomera.
San Sebastián liegt im Osten der Insel im Tal des Barranco de la Villa und hat ungefähr 6.000 Einwohner.
Wenn die Fähren der Reedereien Fred. Olsen Express und Naviera Armas an- und ablegen, entsteht für ca. 30 Minuten ein lebhafter Autoverkehr. Ansonsten geht es hier eher gemütlich zu.
Von hier gibt es – neben Teneriffa – auch Fährverbindungen zu den Nachbarinseln La Palma und El Hierro.

Benchijigua Express

Für die meisten Touristen ist San Sebastián nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in ihre Feriendomizile. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, einige Stunden in der Hauptstadt zu verbringen. Zumal es natürlich auch hier einen grandiosen Ausblick auf den Teide auf der Insel Teneriffa gibt.

Immer im Blick: der Teide auf Teneriffa

Schon Kolumbus wählte La Gomera von 1492 – 1498 als letzten Vorposten vor seinem Aufbruch in die Neue Welt. Er soll in der Iglesia Nuestra Señora de la Asunción zum letzten Mal gebetet haben, bevor er vermeintlich Richtung Indien aufbrach, aber Amerika entdeckte.

Iglesia Nuestra Señora de la Asunción

Daher trägt La Gomera auch den schönen Beinamen “Isla Columbina”.

Statue von Kolumbus

Kurz hinter der zentralen Plaza de las Américas empfiehlt sich ein Spaziergang durch einen kleinen Park, in dem sich der alte Wehrturm “Torre del Conde” (“Turm des Grafen”) befindet, erbaut wurde er 1447.
Heute werden im Turm historische Karten der Kanaren sowie alte Stiche von San Sebastián gezeigt. Nach der Erbauung des Turms sollen hier angeblich die Gold- und Silberschätze aus der Neuen Welt zwischengelagert worden sein. Der 16 Meter hohe Wehrturm wurde daher mehrmals von Piraten angegriffen, einnehmen konnten sie ihn aber nicht.

Torre del Conde

Beim Aufstieg zum Nobel-Hotel “Parador” hat der Besucher einen fantastischen Blick auf die Stadt, den Hafen und natürlich den Teide.

Blick aus dem Garten des Hotels “Parador” auf den Hafen

Einen sandigen Strand findet man auf La Gomera nur ganz selten. Und auch hier bietet sich – neben dem Strand am Hafen – nur die Playa de la Cueva an, die nur wenige Schritte nordöstlich vom Hafen liegt.

Playa de la Cueva

Ich war während meines Aufenthalts auf La Gomera zweimal in San Sebastián. Hier kann man u.a. auch auf der schönen Fußgängerzone Calle Real von Laden zu Laden schlendern und in einem der schönen Cafés eine Rast einlegen.
Natürlich musste der Zeitreisende mit Kolumbus auch ein Selfie machen.

Kolumbus und der Zeitreisende, natürlich zur Sicherheit mit Maske :-)

Im nächsten Teil meines Reiseberichts zeige ich Ihnen den Blick von der höchsten Erhebung La Gomeras – dem Alto de Garajonay (1.487 m).

siehe auch:
“Grenzenlos – Die Welt entdecken” auf La Gomera

Reisebericht Curaçao – Teil 2: Willemstad – die Hauptstadt

Willemstad, die Hauptstadt Curaçaos, liegt im südöstlichen Teil der Insel und ist etwa 12 km vom Flughafen “Hato” entfernt.
Die Stadt hat ca. 125.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt der niederländischen Gebiete in der Karibik. Auf Curaçao leben insgesamt ca. 145.000 Einwohner.
1997 setzte die UNESCO die Innenstadt von Willemstad auf die Liste der Weltkulturgüter.

Bei einer Fahrt vom Flughafen in den Südwesten der Insel hat der Betrachter sofort einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Hafen von der 55 m hohen Königin-Juliana-Brücke.

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Blick von der Königin-Juliana-Brücke in die St.Anna-Bucht. Soeben eingelaufen: das Kreuzfahrtschiff AIDA
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Im Hintergrund ist die “Emmabrücke” zu sehen.

Die Königin-Juliana-Brücke verbindet den Autoverkehr (“Ring”) mit den beiden Stadtteilen Punda (deutsch: der Punkt – vom niederländischen „de punt“) und Otrobanda (deutsch: die andere Seite). Otrobanda ist nicht ganz so hübsch wie Punda mit seinen vielen bunten Häusern, hat aber seinen eigenen Charme. Die anderen beiden Stadtteile – Scharloo und Pietermaai – beherbergen ebenfalls viele historische Gebäude der niederländischen Kolonialarchitektur. Diese vier Ortsteile stehen nahezu komplett unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes.

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Königin-Juliana-Brücke
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Blick auf die wunderschönen Häuser von Punda
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Das bekannteste Haus von Punda: das Penha-Haus
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Das Penha-Haus ist das bekannteste Gebäude der Insel. Auf zwei Stockwerken befinden sich Parfümerien, Kosmetik- und Bekleidungsgeschäfte.
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Blick von Punda nach Otrobanda

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Wenn man durch Punda läuft, fühlt man sich irgendwie nach Amsterdam versetzt. Der holländische Einfluss ist unverkennbar.
Die “Königin-Emma-Brücke”, kurz Emmabrücke, verbindet den Fußgänger mit den beiden Stadtteile Punda und Otrobanda. Diese Brücke ist eine weltweit einzigartige, fahrbare Pontonbrücke aus Holz (Länge ca. 160 Meter). Sie öffnet und schließt sich in unregelmäßigen Abständen, um Schiffe und sogar Kreuzfahrtschiffe in den Hafen ein- und ausfahren zu lassen.
Sie wurde 1888 erbaut und 1939 und 2006 komplett erneuert. Benannt wurde sie nach der niederländischen Königin Emma.

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Wenn man über die Brücke geht, schwingt sie spürbar hin und her. Daher wird sie von den Einheimischen auch liebevoll “Swinging Old Lady” genannt.
Das folgende Video zeigt das Öffnen der Brücke von beiden Seiten (zuerst Punda und dann Otrobanda) und eine Aufnahme auf der Brücke (im Hintergrund ist die “Königin Juliana-Brücke” zu sehen.


Quelle: Mein YouTube-Kanal

Wenn die Brücke für den Schiffsverkehr geöffnet wird, pendeln kostenlose kleine Fähren, um die Fußgänger jeweils auf die andere Seite der Sint Annabaai (St. Anna-Bucht) zu bringen.
Viele der Sehenswürdigkeiten liegen eng beieinander, so dass die Stadt sehr gut zu Fuß erkundet werden kann.

Das Fort Amsterdam ist das älteste Gebäude der Insel, wurde 1641 fertiggestellt und ist der Sitz der Inselverwaltung.

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Auf der anderen Seite vom “Fort Amsterdam” im Stadtteil Punda trifft man auf den sog. “schwimmenden Markt”. Da auf Curaçao keine Lebensmittel mehr hergestellt werden, bieten hier Händler mit ihren Booten aus Venezuela frisches Ost und Gemüse, Gewürze und u.a auch Ziegenkäse an.

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Der “schwimmende Markt”.

Geht man am “schwimmenden Markt” weiter, findet man hinter der neuen Markthalle, wo Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenstände des Alltags angeboten werden, die alte Markthalle/Plasa Bieu (Garküche).
Hier wird eine Auswahl an lokalen Spezialitäten (Fleisch- und Fischgerichte und insbesondere karibische Gerichte) von verschiedenen Anbietern in großen Töpfen zubereitet.

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Der “Zeitreisende” vor der Plasa Bieu
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Hier kann man karibische Spezialitäten probieren, wie z.B. Giambo (Ocrasuppe), Kaduschi (Kaktussuppe) und Cabritu Stoba (geschmortes Ziegenfleisch).
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Geschäftsleute, Hausfrauen und Touristen sitzen hier an langen Tischen zusammen.

Besonders mittags ist die Garküche sehr gut besucht und an langen Tischen werden die leckersten Speisen gekostet.
Die Garküche ist in der Woche jeweils bis 15.00 Uhr geöffnet.

Hier einige weitere Eindrücke von Punda.

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Blick von Punda auf Otrobanda (links die Emmabrücke)

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Blick von der Emmabrücke
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Blick von Otrobanda

 

Das war ein kleiner Ausflug nach Willemstad. Im 3. Teil der Reihe werde ich Ihnen weitere Impressionen dieser faszinierenden Insel zeigen.
Ich hoffe also, Sie schauen wieder vorbei…

In diesem Sinne: Bis später (auf Papiamento, der hiesigen Umgangssprache: Te otro biaha).

Leguan
Man sieht sich… :-)

Quellen:
Der große Outdoor Reiseführer Curaçao 2015-2016,
Wikipedia 

Demnächst im Blog:
Reisebericht Curaçao – Teil 3: Karibik-Impressionen

Reisebericht La Palma – Teil 8: Los Llanos de Aridane

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Blick auf Los Llanos im Aridane-Tal vom Mirador el Time

An den Ausläufern der Caldera de Taburiente, eingebettet im fruchtbaren Aridane-Tal, umgeben von Bananenplantagen liegt die größte Stadt der Insel, Los Llanos.
Los Llanos gilt in Konkurrenz zu Santa Cruz als die “heimliche Hauptstadt” von La Palma. Hier sitzt die Verwaltung der heute mit ca. 21.000 Einwohnern größte Gemeinde der Insel.
Los Llanos selbst hat ca. 15.000 Einwohner und im wohlhabenden Valle de Aridane arbeiten die Menschen überwiegend im Bananenanbau und im Dienstleistungsbereich.
Vom Mirador el Time ist der Blick in das Aridane-Tal einfach umwerfend und wir fuhren direkt zum Mittelpunkt der sehenswerten Altstadt von Los Llanos, der Plaza de Espagña.
Uralte Lorbeerbäume, die von Rückkehrern 1863 aus Kuba mitgebracht wurden, verschönern diesen Platz. Bei einem café con leche haben wir im Freien in der Bar Eden die Umgebung auf uns wirken lassen.

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Unmittelbar an der Plaza de Espagña gibt es einen großzügigen Fußgängerbereich mit zahlreichen Boutiquen und wunderschönen Häusern.

 

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Das Rathaus von Los Llanos

 

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Iglesia Nuestra Senora de Los Remedios auf der Plaza de Espagña (Pfarrkirche Mariahilf)

 

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Blick auf die Plaza de Espagña mir Pfarrkirche

Besonders gut gefallen hat uns die Initiative “Die Stadt im Museum”, an der sich seit dem Jahr 2000 viele namhafte Künstler beteiligen. Rund um die Plaza de Espagña verschönern bisher 14 von geplanten 25 großflächigen Wandbildern die breiten, fensterlosen Außenmauern von Gebäuden aus den 1960/70er-Jahren.
Ein Plan am Westrand der Plaza de Espagña verzeichnet Lage, Namen und Autoren der Kunstwerke.

Hier zwei dieser Kunstwerke:

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Der Turm zu Babel – Malerei von Luis Mayo

Luis Mayo schuf diesen Mix zwischen Mythos und Realität im Jahr 2000 als eines der ersten Wandbilder der Ausstellung.

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Es sind tausend Winde möglich. Es gibt tausend Wege zu wählen , von Javier de Juan (2002), https://javierdejuan.com

Los Llanos im Aridane-Tal ist wirklich sehenswert und die Fahrt zur “heimlichen Hauptstadt” der Insel hat sich gelohnt.

 

Zum Teil verwendete Quellen:
Dumont Reise-Taschenbuch La Palma
WDR-TV: La Palma – Zauberinsel im Atlantik

Video-Tipp:
WDR-TV – Aktuelle Dokumentation: La Palma – Zauberinsel im Atlantik

Demnächst im Blog:
Reisebericht La Palma – Teil 9: An der Nordostküste