Buch: Chris Hadfield – Anleitung zur Schwerelosigkeit

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Quelle: Verlag Heyne

Millionen haben das Video gesehen, in dem der kanadische Astronaut Chris Hadfield singend und Gitarre spielend durch die Raumstation ISS schwebt. Fasziniert schauen die Menschen seither nach oben: Wie verändert der Blick aus 400 km Höhe die Sicht auf unser Leben?
Chris Hadfield nimmt uns mit in schwindelerregende Sphären: Er erzählt von riskanten Manövern und von der Kunst, stets auf das Schlimmste vorbereitet zu sein und zugleich an das Unmögliche zu glauben.

Chris Hadfield ist neun Jahre alt, als er im Juli 1969 die Mondlandung live im Fernsehen verfolgt. Augenblicklich weiß er, was er werden will: Astronaut! Mittlerweile hat er an die 4000 Stunden im Weltraum verbracht und gehört zu den erfahrensten Raumfahrern der Welt – zuletzt als Kommandeur der internationalen Raumstation ISS. Jetzt nimmt er uns mit in den Weltraum: Wir erfahren, wie man überhaupt Astronaut wird (für alle, die den Traum noch nicht aufgegeben haben), was man dafür alles können muss (u.a. Schwimmen!, Toiletten reparieren), wie sich der erste Raketenstart anfühlt (als säße man in einem Container, der von einem riesigen LKW gerammt wird) und was man beim ersten Raumspaziergang beachten muss.

Eine realistische, humorvolle, aber auch demütige Liebeserklärung an das Leben auf der Erde und die Wunder des Universums, die uns zeigt, wie viel Bodenhaftung man braucht, um abheben zu können.

Über den Autor und weitere Mitwirkende:

Chris Hadfield, geboren 1959 in Ontario, ist kanadischer Astronaut. Er machte eine Ausbildung zum Kampf- und Testpiloten und schaffte es 1992 in das Astronautenprogramm der kanadischen Weltraumbehörde (CSA). 1995 fliegt er mit der Raumfähre Atlantis zum ersten Mal ins All, 2001 folgt mit der Endeavour sein erster Außenbordeinsatz. Als Capsule Communicator (CAPCOM) war er an über 25 Shuttle-Flügen beteiligt, von 2001 bis 2003 war er Direktor für den Raumfahrtbetrieb der NASA in Russland, ab 2003 Leiter der Robotertechnik und von 2006 bis 2008 Leiter der ISS-Abläufe im NASA-Astronautenbüro in Houston. Im Dezember 2012 bricht er – als Kommandant der ISS – zu seinem längsten und letzten Weltraumflug auf und avanciert mit seinen Bilden von der Erde, seinen Videos und Twitter-Nachrichten zum Internetstar. Hadfield ist mit seiner Jugendliebe Helen verheiratet, mit der er drei Kinder hat.

Quelle: Chris Hadfield – Anleitung zur Schwerelosigkeit (Klappentext).

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Chris Hadfield, Quelle: NASA

Meine Rezension:
Ich habe das Buch vor einigen Tagen zu Ende gelesen und bin begeistert! Mit einigen kurzen Unterbrechungen habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Chris Hadfield schreibt über sein Leben und den Wunsch, Astronaut zu werden, sehr plastisch und verständlich. Ich wollte als Jugendlicher auch immer Astronaut werden, aber nach der Lektüre des Buches bin ich diesbezüglich doch ziemlich desillusioniert. Ich wäre sicherlich nicht bereit dazu gewesen, diese Strapazen und Mühen auf mich zu nehmen, um ins All zu kommen. Umso mehr bewundere ich den Autor, wie er seinen Kindheitstraum dann auch später umgesetzt hat.
Das Buch ist absolut lesenswert und gibt wertvolle Tipps, die man auch auf der Erde für “normale” Alltagsentscheidungen verwenden könnte. Der deutsche Titel “Anleitung zur Schwerelosigkeit” ist etwas verwirrend, der Originaltitel “An Astronaut’s Guide to Life on Earth” trifft den Inhalt des Buches wesentlich besser (daher auch der deutsche Untertitel “Was wir im All fürs Leben lernen können”).
Schon während seines Aufenthaltes auf der ISS hat Chris Hadfield viele Tweets mit Fotos zur Erde geschickt. Weltweit bekannt wurde er durch das Video aus der ISS zu „Space Oddity“. Leider sind mittlerweile nach einem Jahr die Rechte abgelaufen und das Video wurde offiziell wieder aus dem Netz genommen.
Es ist allerdings (noch) auf anderen YouTube-Kanälen zu finden.

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert: sein Weg zum Traumberuf Astronaut, der Aufenthalt im All während der Space Shuttle Missionen, seine Tätigkeit als Capsule Communicator (CAPCOM) auf der Erde bei über 25 Shuttle-Flügen, sein Leben als Kommandant auf der ISS und die Zeit nach der Rückkehr.

Ausführlich beschreibt er sein jahrelanges Astronauten-Training in Kanada, den USA und Russland. Auch die Zeit nach der Rückkehr aus dem All zur Erde wird ausführlich beschrieben, als sich sein Körper erst nach sehr langer Zeit wieder an die (Schwerkraft-) Verhältnisse auf der Erde angepasst hat.
Mich haben die einzelnen Geschichten, die Chris Hadfield im Laufe der Jahre erlebt hat, sehr fasziniert. Ich könnte jetzt einzelne Episoden hervorheben, die mich besonders beeindruckt haben, wie z.B. der erste Außenbordeinsatz an der ISS, als ihm Tränen in den Augen die Sicht versperrten und den Erfolg der Mission in große Gefahr brachten oder gegen Ende seiner letzten Mission, als ein Ammoniakleck an der Außenhülle die Kühlung und Stromversorgung an Bord der ISS gefährdete.
Aber mein Tipp: einfach das Buch lesen und sich selbst wie ein Astronaut fühlen.

Fazit:
Als Raumfahrt- und SciFi-Fan kann ich dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Auch Leser, die sich bisher nicht für Raumfahrt interessieren, werden sicherlich von diesem Buch fasziniert sein. Und für alle, die später einmal Astronaut werden möchten, ist das Buch auf jeden Fall ein Muss :-)

1. Space Shuttle-Flug STS-74 (Start: 12.11.1995)


Quelle: NASA STI Program und 3210andLiftoff/YouTube

2. Space Shuttle-Flug STS-100 (Start: 19.04.2001)

Quelle: 3210andLiftoff/YouTube

3. Flug: Start zur Internationalen Raumstation ISS (Start: 19.12.2012)
ISS-Expedition 34 und 35

Quelle: SpaceVids.tv/YouTube

3. Flug: Landung Expedition 35 Soyuz TMA-07M

Quelle: dxrts/YouTube

Weiterführende Links:
Sterne und Weltraum – Rückschau auf ein Leben als Raumfahrer
YouTube-Kanal: Chris Hadfield
YouTube-Kanal: VideoFromSpace

ScienceBlog Astrodicticum simplex:
Astronauten sind immer noch cool
Rezension: “Anleitung zur Schwerelosigkeit”: Chris Hadfields Leben als Astronaut

UPDATE:
Der verifizierte Twitter-Account von @Cmdr_Hadfield hat soeben diese Rezension auf Twitter favorisiert! Ich bin begeistert!

Roman: Inferno – Dan Brown

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Vor einigen Tagen habe ich den neuen Roman von Dan Brown zu Ende gelesen: INFERNO.

Da ich von Dan Brown auch schon die Romane Meteor, Illuminati und Sakrileg gelesen habe, war ich auf seinen neuen Roman sehr gespannt, den mir mein Sohn im Sommer letzten Jahres schenkte.

Die Handlung in Kürze:

Der Symbolforscher Robert Langdon aus Harvard erwacht in einem Krankenhaus und hat jede Orientierung verloren, Sein Kopf schmerzt, und unter dem Haar ertastet er eine große Narbe. Er kann sich an die letzten Stunden nicht erinnern. Er kann sich nur an einen Traum erinnern, in dem eine verschleierte Frau am Ufer eines Flusses ihm immer wieder zuruft: “Suche, und du wirst finden”.

Tausend Fragen stürmen auf ihn ein. Wo bin ich? Wieso wurde ich verletzt? Was ist in den vergangenen Stunden vorgefallen? Was soll er suchen?

Seine Suche führt ihn zu Dantes Alighieris »Inferno«, Teil seiner »Göttlichen Komödie«, zu einer der geheimnisvollsten Schriften der Weltliteratur. Ein Text, der vielen Lesern noch heute Rätsel aufgibt.
Doch niemals hätte Langdon geahnt, was in diesem siebenhundert Jahre alten Text schlummert. Die Suche beginnt und wird zu einer Hetzjagd im Herzen von Europa. Sie führt ihn und die junge Ärztin Dr. Sienna Brooks nach Florenz, Venedig und Istanbul. Orte, die jahrhundertalte Geheimnisse bergen. Sie weisen auf etwas hin, das sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft betrifft. Nicht die Gegenwart einzelner Menschen, sondern die der gesamten Menschheit. Gemeinsam machen sich die beiden daran, das geheimnisvolle »Inferno« zu entschlüsseln. Aber schon bald muss Langdon feststellen, dass Dr. Sienna Brooks ebenso viele Rätsel birgt wie Dantes Meisterwerk…
(Quelle: Inferno – Dan Brown, Klappentext und Rückseite).

Inferno ist sehr spannend und das eigentliche Thema – nämlich die Überbevölkerung der Menschheit – brisant. Das Buch hält überraschende Wendungen parat, eigentlich ein typischer Dan Brown Roman. Ich fand den Roman auch sehr lehrreich, da der Autor – wie ein Reiseführer – die Städte Florenz, Venedig und Istanbul beschreibt. Diese Passagen waren meines Erachtens etwas zu ausführlich und so wirkten Teile des Romans auch etwas langatmig. Ein Vorteil ist aber, dass die einzelnen Kapitel relativ kurz gehalten sind, so dass man immer wieder mal die Lektüre unterbrechen kann.

Auf den letzten 200 Seiten wird es nochmal mega-spannend und ich konnte die Lektüre dann nicht mehr unterbrechen :-)
Das Ende hat mich dann doch ziemlich überrascht. Ich hatte eigentlich eine genaue Ahnung, wie der Roman enden würde, doch weit gefehlt…

Fazit:
Ich fand auch diesen Roman von Dan Brown sehr spannend und lehrreich.
Lassen Sie sich von den knapp 700 Seiten nicht abschrecken, es ist eine faszinierende Reise durch Europa.
Und ich muss unbedingt noch nach Florenz und Istanbul… :-)

Im Juli 2013 wurde berichtet, dass Sony Pictures Inferno – wie im Kinofilm Sakrileg – mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmen will. Regie soll wie bei den beiden bereits verfilmten Büchern Ron Howard führen. Für den Kinostart ist Dezember 2015 vorgesehen (Quelle: Wikipedia).

Quelle: Bastei Lübbe/YouTube

Martin Suter: Die Zeit, die Zeit

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Quelle: eigenes Foto.

Ich habe zum ersten Mal ein Buch von Martin Suter gelesen: Die Zeit, die Zeit.

Da mich die Themen Zeit und Zeitreise sehr interessieren, war ich von der Inhaltsbeschreibung des Buches sofort fasziniert.

Die Handlung des Romans, der Züge eines Thrillers aufweist, ohne einer zu sein, dreht sich um zwei Witwer. Der Jüngere – Peter Taler –  sucht nach dem Mörder seiner Frau. Sie wurde vor gut einem Jahr vor der eigenen Haustür erschossen. Die Polizei konnte den Fall nicht klären, aber Taler will den Mörder finden.

Der andere Mann – der alte Knupp –  ist überzeugt, dass Zeit nichts weiter als eine Illusion ist und tut alles, um einen Tag wiederherzustellen, an dem seine eigene Frau noch lebte. Er glaubt, die Zeit lasse sich zurückdrehen. Er ist davon überzeugt, dass die Zeit in Wirklichkeit gar nicht existiert, sondern nur die Veränderung würde die Illusion von Zeit schaffen. Wenn man die Momentaufnahme eines beliebigen Tages in seinem persönlichen Umfeld exakt rekonstruieren würde, dann hat man die Zeit für diesen Moment aufgehoben und befindet sich wieder in dieser Zeit.

Peter Taler denkt anfangs, der alte Knupp ist verrückt, als er sein Vorhaben begreift.

Aber er beginnt zu beobachten und mit der Kamera festzuhalten, dass gegenüber bei Knupp merkwürdige Dinge geschehen und erkennt irgendwann, dass auch er schon längst beobachtet wird. Hat der alte Knupp mit dem Tod seiner Frau etwas zu tun?

Und wenn sich die Zeit aufheben lässt, kann Taler dadurch den Mord an seiner Frau verhindern?

Mehr möchte ich hier nicht verraten. Ich fand die Story faszinierend und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Auflösung am Ende überzeugt vielleicht nicht jeden Leser, aber ich habe die Lektüre nicht bereut. Wirklich sehr spannend!

Das war bestimmt nicht mein letzter Suter!

Buchbeschreibung Quelle: Martin Suter, Die Zeit, die Zeit.